Auf dem Weg zum neuen Lenkkopflager vom eigenen Mut überholt

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Grumpyoldgerman
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Auf dem Weg zum neuen Lenkkopflager vom eigenen Mut überholt

#1 

Beitrag von Grumpyoldgerman »

 Themenstarter

Hallo Gemeinde,

Ich bin gerade dabei meine DR 650 SP44B umzubasteln und zu "renovieren".
Ich habe schon einiges erledigt und nun fehlen nur noch (nebst dem Zusammenbau und der Optik) der Wechsel des Gabelöls und dem Einbau neuer Gabelfedern (auch kein Problem) der Einbau des neuen Lenkkopflagers. Die alten Lagerschalen habe ich mit etwas Geduld gut raus bekommen, das untere Rollenlager hält noch treu die Stellung, trotz des Einsatzes von Dremel und Hitze.
Nun zu meinem Problem:

Ich habe mich eigentlich in der Lage gefühlt die neuen Lagerschalen (im Eisfach liegen sie schon) rein zu kloppen, es kamen aber immer mehr Bekannte die mir davon abgeraten haben. Nun bin ich leider, trotz vieler Anleitungen und Youtubevideos etwas verunsichert und wollte fragen, ob jemand mich da unterstützen könnte? Meine Mopete steht bei Bruchsal.
Ich dachte ich frage mal hier nach, denn der Gang nach Canossa (zur Werkstatt) geht ja immer noch.

Danke

Die Linke zum Gruß

Jerry
DR650SP44B
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maz
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Re: Auf dem Weg zum neuen Lenkkopflager vom eigenen Mut überholt

#2 

Beitrag von maz »

Hab ich schon gemacht: (weis ja nicht ob du Schraubererfahrung hast, wenn du blutiger Anfänger bist, dann hol dir jemand erfahrenes dazu)

Schalen in den Tiefkühler (ah sind ja schon drin), Rahmen an der Stelle mit Lötlampe etwas warm machen (nicht Glühend ... ), dann sollten sie einfach reinfallen.

Leg dir vorher eine genau passende Nuß mit Verlängerung zurecht um evtl. etwas nachzuhelfen. Nur in exakter Lage leicht klopfen, verkanten ist tödlich :) .

Bei der Unteren etwas schwieriger, aber mit Handschuhen und passender Nuß machbar. Schnelligkeit ist Trumpf!
Zuletzt geändert von maz am 12 Apr 2018 11:25, insgesamt 1-mal geändert.
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MaSc73
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Re: Auf dem Weg zum neuen Lenkkopflager vom eigenen Mut überholt

#3 

Beitrag von MaSc73 »

Ich nehm dazu eine fette Gewindestange, einige passende Unterlegscheiben und Muttern, dann werden durch eindrehen der Muttern die Schalen eingezogen. Natürlich müssen die Scheiben so gewählt sein, das sie auf der Kante der Schalen aufsitzen und davon einige damit die Kraft sauber übertragen werden kann.

Gruß Markus
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maz
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Re: Auf dem Weg zum neuen Lenkkopflager vom eigenen Mut überholt

#4 

Beitrag von maz »

Geht auch.
Kowalski 72
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Re: Auf dem Weg zum neuen Lenkkopflager vom eigenen Mut überholt

#5 

Beitrag von Kowalski 72 »

MaSc73 hat geschrieben: 12 Apr 2018 11:22 Ich nehm dazu eine fette Gewindestange, einige passende Unterlegscheiben und Muttern, dann werden durch eindrehen der Muttern die Schalen eingezogen. Natürlich müssen die Scheiben so gewählt sein, das sie auf der Kante der Schalen aufsitzen und davon einige damit die Kraft sauber übertragen werden kann.

Gruß Markus
So hatte ich das auch damals gemacht, allerdings hatte ich mir aus Kunstsoff zwei Einziehhilfen gedreht anstatt die Unterlegscheiben.
Ging soweit ich mich noch dunkel erinnern kann problemlos...

Grüße vom Namensvetter
Markus
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FrankausKöln
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Re: Auf dem Weg zum neuen Lenkkopflager vom eigenen Mut überholt

#6 

Beitrag von FrankausKöln »

....wenn bei mir ein Lenkkopflager wechsel ansteht, dann alla Emil Schwarz. Die Sitzringe schleife ich soweit runter bis diese saugend ins Lenkrohr gleiten. Wenn alles passt , werden die Ringe mit Kleber eingesetzt.
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor FrankausKöln für den Beitrag:
hiha (13 Apr 2018 06:22)
Frank`s Basteltipps --- Sitzbank beziehen DR650SE https://www.dr-650.de/viewtopic.php?f=1 ... 40#p144540

Frank´s Basteltipps --- Sitzbankschnellverschluss DR650SE https://www.dr-650.de/viewtopic.php?f=1 ... nk#p145385

Frank´s Basteltipps --- Rally -Windschild selber gebaut DR650SE https://www.dr-650.de/viewtopic.php?p=143191#p143191

Hiermit bestätige ich , daß die hier veröffentlichten Fotos bzw Grafiken von mir gemacht wurden und ich der Urheber bin.
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maz
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Re: Auf dem Weg zum neuen Lenkkopflager vom eigenen Mut überholt

#7 

Beitrag von maz »

Hammer Methode ...

Wie stellst du sicher, das die sich nicht losvibrieren und mitdrehen?
Stollengaul
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Re: Auf dem Weg zum neuen Lenkkopflager vom eigenen Mut überholt

#8 

Beitrag von Stollengaul »

Hallo Jerry

Lenkkopflager habe ich schon einige getauscht, das meiner DR schon 2 mal. Ich nehme immer die "alten" Lager um die "neuen" Lager mit dem Hammer einzutreiben.
-Lagersitz im Rahmen reinigen
- Neues Lager einfetten
- Altes Lager um 180° drehen und auf das neue Lager setzen
- mit sanften Schlägen über Kreutz vorsichtig eintreiben
- Wenn sich der Klang ändert sitzt das Lager
- altes Lager wieder entnehmen
- Fertig
Bei Fragen einfach eine PN schreiben. Bin ja quasi "ums Eck"
Bin ich ölig, bin ich frölich :D
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Dennis
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Re: Auf dem Weg zum neuen Lenkkopflager vom eigenen Mut überholt

#9 

Beitrag von Dennis »

maz hat geschrieben: 12 Apr 2018 12:24 Hammer Methode ...

Wie stellst du sicher, das die sich nicht losvibrieren und mitdrehen?
Hi,

sicher durch geigneten Kleber. Bei den alten Africa Twins kleben die die Ritzel auf abgenutzen Getriebeausgangswellen fest. Das hält wohl > 12.000km, bei sauberer Arbeit. Dann mit Loctite 660.

Ich habe gerade den Verdacht, dass das Lenkkopflager das einzige Teil meiner DR ist, was ich noch nicht in der Hand hatte :-)

Gruß
Dennis
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Suzuki DR 125 SE - SF44A '97 (bin dafür nur Mechaniker)
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maz
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Re: Auf dem Weg zum neuen Lenkkopflager vom eigenen Mut überholt

#10 

Beitrag von maz »

Dennis hat geschrieben: 12 Apr 2018 12:50 Hi,

sicher durch geigneten Kleber. Bei den alten Africa Twins kleben die die Ritzel auf abgenutzen Getriebeausgangswellen fest. Das hält wohl > 12.000km, bei sauberer Arbeit. Dann mit Loctite 660.

Ich habe gerade den Verdacht, dass das Lenkkopflager das einzige Teil meiner DR ist, was ich noch nicht in der Hand hatte :-)

Gruß
Dennis
Ok,Is mir neu die Methode.

Meine hab ich hauptsächlich wegen des "Einrastens in Mittelstellung" getauscht, war bei leichten Kurven schon recht nervig.
twostroke
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Re: Auf dem Weg zum neuen Lenkkopflager vom eigenen Mut überholt

#11 

Beitrag von twostroke »

maz hat geschrieben: 12 Apr 2018 12:24 Hammer Methode ...

Wie stellst du sicher, das die sich nicht losvibrieren und mitdrehen?
Mal ganz abgesehen davon dass mir zwar der Emil Schwarz schon ein Begriff war, die Methode aber nicht, find ich die auch Hammer.

Zum zitierten Beitrag: Wenn sich der äussere Lagerring durch die mässige Krafteinwirkung von eigentlich gefetteten Rollen zum mitdrehen bewegen lässt hast du zu viel weggeschliffen :mrgreen: Anpressdruck hin oder her, die Kraftübertragung zwischen Rollen und Lagerschale sollte immer geringer sein als eine Klebung.

Meine Meinung.

Aber: FrankausKrefeld, wie machst du das mit dem schleifen? Drehbank? Ich stell mir grade für Leut wie mich ohne Drehbank einen Adapter aus einer Gewindestange im Bohrfutter vom Akkuschrauber vor gehaltert mit Scheiben/Holzteilen oder sonstwas und hätte Zweifel dass das hinterher kein Ei wird.

bin Dankbar für jeden Kommentar.

Gruss Dominik
Mein Motor spricht in Psalmen zu mir:
"Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein!"
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FrankausKöln
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Re: Auf dem Weg zum neuen Lenkkopflager vom eigenen Mut überholt

#12 

Beitrag von FrankausKöln »

Hallo Dominik,

du warst schon auf dem richtigen Weg,eigentlich ganz einfach. Ich benutze dafür immer einen Standbohrmaschine, Bohrmaschine mit Bohrständer würde auch gehen.
Dann eine Gewindestange 12mm und zwei große Unterlegscheiben die den Lagerring halten. Gewindestange einspannen, UScheibe und Lagerring mit Muttern kontern.

Nur noch Schleifleinen passend zurecht schneiden, Bohrmaschine anwerfen und los geht es.
Ist zwar ein bisschen Arbeit ( schleifen, anpassen, schleifen, anpassen...). Geht aber recht schnell, da man nicht viel abschleifen muß ( 0,1 - 0,2 mm)

Sinn und Zweck der Aktion ist ein Spannungsfreier Einbau des Lenkkopflagers.
Sonst einfach die Seite von Emil Schwarz aufrufen, ist dort sehr gut erklärt.

Ich nehme immer Loctite 638 Hochfest.

Der Ausbau der Lagerringe ist danach auch nicht schwer. Einfach das Lenkrohr vorsichtig mit Heißluftföhn erhitzen und die Ringe
kann man ganz leicht austreiben.
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Hiermit bestätige ich , daß die hier veröffentlichten Fotos bzw Grafiken von mir gemacht wurden und ich der Urheber bin.
hiha
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Re: Auf dem Weg zum neuen Lenkkopflager vom eigenen Mut überholt

#13 

Beitrag von hiha »

Genau so macht man das üblicherweise. Und zwar besonders dann, wenn das Lenkkopflager von Kugellagern auf Kegelrollenlager umgebaut wird. Die Lagersitzbohrungen im Lenkkopfrohr müssen für KeRoLas unbedingt absolut rund sein, weil die dünnwandigen Aussenringe sich der Form des Rohres anpassen. Die dicken Kugellagerschalen tun das nicht. Aber auch bei vielen Lenkkopfrohren die von haus aus für KeRoLas gemacht wurden, stellt man beim Ausmessen fest, dass sie nach dem Schweißen nicht mehr bearbeitet wurden und eirig sind.
Die Methode von Emil Schwarz (der das wahrscheinlich auch nicht erfunden hat) die untermaßigen Lagerschalen einzukleben, mach ich seit knapp 20 Jahren, zum ersten Mal beim XT-Rennmoped. Lagerkleber Loctite 603 für kleine Spalten.(oder 638, 648) Da dreht sich nach dem Aushärten nix mit, Ausbau nur mit längerem Warmmachen auf 150°.
Emil Schwarz schrub mal auf seiner Heimatseite, dass sie bei Leichtmetallrahmen Lenkkopfrohre mit 2/10mm Unrundheit (Schweißverzug) gefunden haben. :shock:

Gruß
Hans
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maz
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Re: Auf dem Weg zum neuen Lenkkopflager vom eigenen Mut überholt

#14 

Beitrag von maz »

Nun, hab meine nun schon nach der altmodischen Methode eingesetzt, wie mans halt gelernt hat (des machma scho immer so :) )der Aufwand und die Zeit dürfte ähnlich sein.

Nun hoffe ich daß mein Rahmen kein Ei draus macht ... :wink:
twostroke
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Re: Auf dem Weg zum neuen Lenkkopflager vom eigenen Mut überholt

#15 

Beitrag von twostroke »

Also nur um das mal für mein Verständnis zusammenzufassen auch wenns total am ursprünglichen Thema des Themenerstellers vorbei geht:

Eigentlich müssten für den Einsatz von Kegelrollenlagern (also für alle modernen Lenkkopflager ausser an den noch nicht umgerüsteten ganz alten Modellen) die Aufnahmen für die Äusseren Lagerschalen, also die Teile die in den Rahmen eingesetzt werden, absolut rund sein. Dass sie das nicht immer sind kann ich mir vorstellen. Dass das schwierig zu kontrollieren ist -> klar. Dass das für Laien unmöglich zu korrigieren ist -> auch klar.

Was wäre der Effekt? Dass beim Einpressen der Lagerschalen in einen Eirigen Rahmen die Lagerschale ebenfalls eirig verzieht?

Und um das zu umgehen und um die Montage zu erleichtern wird die Lagerschale 1 bis 2 Zehntel nachgearbeitet, reinflutschen gelasst und fertig. Das "Spiel" bzw. die "Lagerluft" die sich um den Ring bildet wird durch Verguss mit Kleber ausgefüllt und gut. Dadurch kein Druck auf den Ring und keine Eirigkeit mehr.

Ist das so korrekt?

Wenn ja, gilt das gleiche Prinzip dann auch für die Innenlager? Also dass die über die Lenkkopfstange leichter drüberflutschen können und ebenfalls verklebt werden? Oder wird das an der Stelle nicht praktiziert?

Ich hab den Wechsel jetzt auch schon ein paar mal vollzogen, aber immer nach der altmodischen. Wenn man das anders, besser machen kann dann tät ich das beim nächsten Mal gern so machen.

Gruss Dominik
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