Mechanische Vergaserreinigung oder warum es nicht immer Ultraschall sein muss

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twostroke
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Mechanische Vergaserreinigung oder warum es nicht immer Ultraschall sein muss

#1 

Beitrag von twostroke »

 Themenstarter

Moin!

Weil ich neulich beim digitalen aufräumen auch auf alte Fotos gestoßen bin hab ich mir gedacht ich könnt mal meine Vergaserreinigungsmethode vorstellen.

Zum ersten Mal ausprobiert habe ich das bei dem 4fach-Vergaser einer VFR750, durch den V-Motor und die entsprechende Vergaseranordnung ist das Teil schwierig in einem Ultraschallbecken unterzubringen.

Die Werkzeuge sind im wesentlichen:
Ballistol Öl → einfach weils grade da stand.
Küchentücher nach Wahl → was man so halt da hat
Airbrush-Reinigungsset (gibt’s aus China fürn €)

Die Grundbasis ist ein BST40 aus einer RSE die lange gestanden hat, aber wie lange genau kann man nicht sagen. Der Zustand der Schwimmerkammer ähnelt dem des VFR Vergasers, leider hab ich keine Bilder gemacht vom Zustand beim öffnen.

Die Symptome waren: Schlechtes Startverhalten, Standgas lässt sich nicht ordentlich einstellen.

Bild VFR
VFR.jpg
Der Schwimmer war verschlonzt mit einer Mischung aus Spritrückständen, Staub, Pollen und so weiter. Lässt sich auf den Flächen mit Küchentüchern und Ballistol sehr gut entfernen.

Nach einer Intensivreinigung sah das Teil eigentlich fast gut aus:

Bild Vergaser
Vergaser.jpg
Ich habe diese Düsenreinigungsbürsten mal besorgt weil ichs einfach ausprobieren wollte. Das hat bei dem VFR-Vergaser so gut funktioniert dass ich das bei dem BST auch machen wollte.

Weil aber auch die schmalsten Bürsten/Drahtspiralen manchmal zu dick sind hab ich was anderes gebraucht. Ich hab für den Zweck schon Akkupunkturnadeln eingesetzt, gibt’s in der Apotheke oder online. Weil ich aber im Herzen Schwabe bin und immer auf der Suche nach Sparmöglichkeiten. Daher habe ich einen alten Bowdenzug gefleddert. Damit kommt man tatsächlich auch durch die kleinsten Öffnungen.

Bild Bowdenzug
Bowdenzug.jpg
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Re: Mechanische Vergaserreinigung oder warum es nicht immer Ultraschall sein muss

#2 

Beitrag von twostroke »

 Themenstarter

Wie man sieht kommt man mit den Bürsten durch die Hauptkanäle eigentlich ganz gut durch.

Bild Bürste in Kanal
Bürste1.jpg
Die Bürste lässt sich mit ein klein wenig Gefühl locker bis zum Ende führen

Bild Bürste im Kanal
Bürste2.jpg
Auch für die Hauptdüse passt das gut

Bild Hauptdüse
Hauptdüse.jpg
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Re: Mechanische Vergaserreinigung oder warum es nicht immer Ultraschall sein muss

#3 

Beitrag von twostroke »

 Themenstarter

Manchmal ist die Bürste zu fett, da gehen dann nur noch die dünnen Drahtspiralen

Bild Drahtspiralen
spirale.jpg
Wo man da nicht durchkommt da muss halt der ganz dünne Draht ran.

Mein Fazit: Die Reinigung war für mein Empfinden erfolgreich, ich konnte die Kiste hinter wieder sauber einstellen, gut im nachhinein hätte ich die Nadel vielleicht noch eine Kerbe hoch hängen sollen aber egal.

Kostenfaktor: Niederer einstelliger Eurobereich, je nach Bezugsquelle der Einzelteile. Wenn man Zeit hat und diese Düsenbürsten aus China ordern kann (geht direkt über ebay) dann gibt’s die günstig. Sprühöl oder Reiniger nimmt man halt was man selbst so da hat. Küchentücher sind pro Rolle auch unter 1€ und auch nicht so viel schlechter als A-Tork.

Zeitaufwand: Ich hab alles zerlegt was ich zerlegen kann und hab mir alles angekuckt ob man irgendwas ersetzen muss. Ich habe für das Ding eine Stunde gebraucht. Geht auch schneller, aber ich wollt mir sicher sein dass nichts weiter im Argen liegt.

Ich will damit sagen: Kann man mal machen, kostet nicht viel ausser Zeit und es muss nicht immer die professionelle Ultraschallreinigung sein. Vielleicht probiert mans erstmal so und kuckt was rauskommt.

Gruss Dominik
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor twostroke für den Beitrag:
Grumpyoldgerman (21 Mär 2019 07:42)
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Blackman
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Re: Mechanische Vergaserreinigung oder warum es nicht immer Ultraschall sein muss

#4 

Beitrag von Blackman »

Genau so und nicht anders mache ich es seit Jahren mit allen Vergasern vom Rasenmäher hin über die Motorsäge hin bis zum Moped das funktioniert gut.
Was auch eine gute Reinigungsleistung hat ist Biodiesel der Ehster darin löst wirklich jeden Dreck.
Einfach mal einlegen ihr werdet euch wundern was da raus kommt.
Meist Spüle ich der einfachheit halber mit Bremsenreiniger nach .
Wichtig beim Biodiesel es darf kein Gummi rein der Ehster lässte alte Dichtungen quellen .
Und diese gehen dann meistens kaputt.
Wann ist ein Reifen gut??
Wenn du mit deinen Ohrwascheln am Asphalt kratzt.
gruss Hannes
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Grumpyoldgerman
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Re: Mechanische Vergaserreinigung oder warum es nicht immer Ultraschall sein muss

#5 

Beitrag von Grumpyoldgerman »

Klasse Tip für's einfache säubern.
Ich Schraubernoob habe zum Glück einen Kumpel der mir sein Ultraschallbad ausgeliehen hat.
Beim nächsten Mal werde ich es so versuchen.

Grüßle

Jerry
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Re: Mechanische Vergaserreinigung oder warum es nicht immer Ultraschall sein muss

#6 

Beitrag von uli64 »

Servus :D

...tolle Beschreibung und gute Bilder!

Wäre m.M.n. was für die Rubrik: "Anleitungen"

Gruß, Uli :mrgreen:
Mein Lieblingsspruch: ..."wenn man mal anfängt"... :roll:
siehe hierzu:viewtopic.php?t=11448 Renovierungsfred!
oder das da:viewtopic.php?f=15&t=12300 Kickermotor eines Forenmitglieds
und meine 2. Dakarviewtopic.php?t=13645
...und der hier, immer noch:...darf man auch mit Wurstfingern einem Vegetarier die Hand reichen?
..und aktuell dazu: ...gegen Dummheit, die gerade in Mode ist, kommt keine Klugheit auf...(Theodor Fontane)
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Re: Mechanische Vergaserreinigung oder warum es nicht immer Ultraschall sein muss

#7 

Beitrag von deFlachser »

twostroke hat geschrieben: 20 Mär 2019 22:40 Airbrush-Reinigungsset (gibt’s aus China fürn €)
Man könnte es eventuell auch mal mit Denthalbürsten versuchen. Kosten auch nicht viel
und was für Zahnzwischenräume taugt, sollte doch auch für den Vergaser gut sein, oder :wink: ?

Gruß Stefan :mrgreen:
Erfahrung verhält sich proportional zur Masse des zerstörten Materials :roll:
Am Besten wir halten die Welt einmal kurz an, und lassen die Idioten aussteigen :mrgreen:.
Mit dummen Menschen zu diskutieren, ist wie mit einer Taube Schach zu spielen :wink:.

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Re: Mechanische Vergaserreinigung oder warum es nicht immer Ultraschall sein muss

#8 

Beitrag von twostroke »

 Themenstarter

Hallo Stefan,

das ist richtig, kann man probieren, aber ich habe hier verschiedene Dentalbürsten liegen (2 Zahnspangenkinder) und ich finde die sind alle zu weich (was ja auch seine Berechtigung hat).

Die Bürsten der Airbrush-Reinigungssets sind deutlich härter -> mehr mechanische Reinigungswirkung.

Ich versuch auch immer (naja, meistens) erst alles was eh so da ist bevor ich was kaufe. Aber hier fand ich das gekaufte besser.

Aber stimmt schon, Versuch macht kluch.

Gruss Dominik
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Re: Mechanische Vergaserreinigung oder warum es nicht immer Ultraschall sein muss

#9 

Beitrag von deFlachser »

twostroke hat geschrieben: 14 Nov 2019 15:05 Die Bürsten der Airbrush-Reinigungssets sind deutlich härter -> mehr mechanische Reinigungswirkung.
Hi Dominik,
jetzt wo du das Reinigungsset erwähnst fällt mir die Munddusche ein, macht ganz schön Druck.
Meinste da könnte man auch Dreck mit rausspülen :lol:.
Auf der anderen Seite, der Ärger den ich mit Elke bekäme, wenn ich Benzin da reinfülle, nicht auszumalen. :shock:.
Vielleicht doch keine so gute Idee :mrgreen:
twostroke hat geschrieben: 14 Nov 2019 15:05 Ich versuch auch immer (naja, meistens) erst alles was eh so da ist bevor ich was kaufe.
Bei mir ist das auch nicht anders :D

Habe deine Anleitung mal im anderen Forum verlinkt, finde die nämlich echt gut gelungen. Ultraschall ist eben kein Allheilmittel.

Musste ne zeitlang suchen nach deinem Beitrag. Könntest den eigentlich mal unter den Anleitungen reinstellen falls es deine Zeit erlaubt :wink:

Gruß Stefan
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Re: Mechanische Vergaserreinigung oder warum es nicht immer Ultraschall sein muss

#10 

Beitrag von twostroke »

 Themenstarter

Hallo Stefan!

Sollte machbar sein, allerdings erlaubt mir das meine Zeit aktuell nicht vor Herbst 2020.

Aktuell Jagdschein (inklusive Jahreszeitbedingter, sehr intensiver Praxis), LKW-Führerschein, freiwillige Feuerwehr (aktuell stehn wir bei Einsatz Nummer 96 im Kalenderjahr) und nebenbei will die Familie auch noch was von mir.

Die SP46 schreit nach einer neuen Kupplung und die SP43 hat ihre Kipphebel aufgefressen....

Soll heissen: Wird so schnell nix. Deswegen bin ich grad im Forum auch etwas wortkarg was in der Vergangenheit ja nun wirklich nicht meine Art war.

Gruss Dominik
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