Chronische Kopfüberhitzung

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hiha
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Chronische Kopfüberhitzung

#1 

Beitrag von hiha »

 Themenstarter

Moing Leut,
bekanntlich gehört es zu den allgemeinen Problemen der DR600, dass der linke Auslasssitzring locker wird, gelegentlich mal rausfällt, meist aber wieder reingedrückt wird. Die lockere zugehörige Ventilführung sorgt für hohen Ölverbrauch bei Sommerhitze, in Herbst und Winter hingegen braucht sie garnix.
Bei unserem letzten Schotterausflug durfte ich die schwagersche DR600 benutzen, und da es sehr warm war, ists prompt mal wieder passiert. Schnelle vorläufige Abhilfte schaffte ein weitgehend auf Naturprodukten basierender Extender für den Ölkühler, damit wenigstens ein ganz klein wenig Luft an die linke Seite des Zylinderkopfes gelangen kann.
Haselnussdistanzen02.jpg
Damit konnten wir gut weiterfahren, der Sitz kam zwar noch zwei-dreimal kurz raus, was sich durch Klappern und Leistungsverlust bemerkbar machte, aber der Motor blieb wenigstens nicht stehen.
Mittlerweile wurde das hochwertige Haselnussholz durch Leichtmetall ersetzt, der Kühler liegt jetzt knappe 35mm weiter links, was ein guter Kompromiss zu sein scheint, zwischen besserer Belüftung bei wenig Verbreiterung.
Den herumliegenden Ersatzkopf, der auch schon linksseitig etwas mitgenommen war (Auslassventilführung hat Wurfsitz) hab ich dann gestern mal bei 200° im Backofen ein Stünderl vorsichtig gebraten. Leichtes Klopfen auf die Holzunterlage und sanfter Druck gegen die Auslassventilführung ließen das dann so aussehen:
rollkopf01.jpg
Ich werd zusätzlich nochdie Stege zwischen den Kühlrippen befeilen, dass da mehr Luft durchpasst, Führungen und Sitzringe aus wärmeleitfähigerem Buntemtall anfertigen, das gleichzeitig eine dem Alu des Kopfes ähnlichere Wärmedehnung besitzt. Ein paar solche Köpfe hab ich schon gemacht, die laufen scheins noch. Zumindest hab ich keinerlei Feedback erhalten.
Fortsetzung folgt, aber wohl erst im Winter.

Hans
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Dennis (13 Aug 2018 10:27), uli64 (14 Aug 2018 10:10)
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deFlachser
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Re: Chronische Kopfüberhitzung

#2 

Beitrag von deFlachser »

Hallo Hans,
muss wirklich sagen: Sehr kreativ und dazu siehts noch stylisch aus :D .
Und Naturprodukte hat auch nicht jeder am Moped. Hättest ruhig die Haselnussstöckchen
mit Naturfasern, Hanf,Flachs oder ähnliches befestigen können. :lol:
Gruß vom Flachser :mrgreen:
Erfahrung verhält sich proportional zur Masse des zerstörten Materials :roll:
Am Besten wir halten die Welt einmal kurz an, und lassen die Idioten aussteigen :mrgreen:.
Mit dummen Menschen zu diskutieren, ist wie mit einer Taube Schach zu spielen :wink:.

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Treffen 2023 Bleiwäsche leider auch schon wieder vorbei.
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Re: Chronische Kopfüberhitzung

#3 

Beitrag von hiha »

 Themenstarter

Wir hatten grad nur Kabelbinder da, und die Lianen im Wald waren so trocken, dass man keinen Strick draus drehen konnte.. :lol:

Hab übrigens grad mal die Ausdrehungen für die Sitzringe ausgemessen. Sie haben sich interessanterweise in Querrichtung geweitet, also dahin, wo eigentlich mehr Material steht. Sie sind da ca. 0,03mm größer als die Sitzringe :shock: (Normal sollten sie 0,125mm KLEINER als Selbige sein) Nach dem Entfernen der Ölkohle kann man jetzt die Ringe in den zimmerwarmen Kopf eindrücken und wieder rausziehen. Na Mahlzeit, ein Wunder dass das im Allgemeinen trotzdem funktioniert...

Gruß
Hans
Hasi
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Re: Chronische Kopfüberhitzung

#4 

Beitrag von Hasi »

Hallo Hans,
ist es möglich bei der Anfertigung der neuen Sitzringe ein paar mehr zu drehen und zum Forenpreis abzugeben?
Habe auch Probleme mit Sitzausfall und hätte großes Interesse! :-)
Die wenigen 600er hier im Forum sollten doch am Leben gehalten werden.
hiha
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Re: Chronische Kopfüberhitzung

#5 

Beitrag von hiha »

 Themenstarter

Sorry, dafür hab ich leider zu wenig Zeit. Ausserdem geht das leider nicht so einfach: "drehen und einsetzen". Erstmal die Führungen auf Festsitz kontrollieren, ggf, ausbauen, die Bohrungen für die Führungen nachreiben, weil die dann meistens nicht mehr zylindrisch sind, Übermaßführungen drehen und einsetzen, die Sitzbohrungen im Kopf wieder rund ausspindeln, dann die Sitze mit dem passenden Schrumpfaufmaß drehen, den Kopf auf 200° warmmachen, die Sitzringe in Flüssigstickstoff runterkühlen und mit einem Führungsdorn einsetzen. Das ist eigentlich Arbeit für Motorinstandsetzereien, und die müssen davon leben, die Preise sind allerdings sehr unterschiedlich. Da ich nicht entsprechend angerichtet bin, brauch ich wesentlich länger, dafür ist meine Arbeitszeit "umsonst" :roll:
Hans
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uli64 (16 Aug 2018 15:55), hensmen (24 Okt 2018 19:10)
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