Zuverlässigkeit DR600

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martin58
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Zuverlässigkeit DR600

#1 

Beitrag von martin58 »

 Themenstarter

Derzeit juckts mich wieder in den Fingern, meinen Fuhrpark etwas umzustrukturieren. Mit meiner 93er Big bin ich eigentlich sehr zufrieden als Langstreckenbike, aber ich hätte gern noch etwas Agileres für die schotterlastigeren Touren als "Zweitenduro". Meine DR600 mit 29000 KM gefällt mir zwar ganz gut und sie wäre gewichtsmäßig durchaus das richtige Krad. Aber die Frage ist, ob sie auch für längere Strecken zuverlässig genug ist. Ich habe hier im Forum wahrscheinlich zu viele Beiträge über gerissene Zylinderköpfe, rausfallende Ventilsitzringe und eingelaufene Kipphebel gelesen.
Nun also die Frage an die hier versammelten Experten: Was kann die 6er? Reicht es, den Ölkühler 2cm nach außen zu versetzen und das Dauertempo auf der Anreise auf 110 KMH zu limitieren?
Mir schwebt ein leichter Long Distance Tourer vor, bei dem ich auch vor 500 km Autobahn keine Angst haben muss (von der Langeweile und erforderlichen Sitzfleisch eines solchen Unterfangens mal abgesehen ...).
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Erstbesitzer 1990
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Re: Zuverlässigkeit DR600

#2 

Beitrag von Erstbesitzer 1990 »

Moin Martin,

Deine Dr 600 ist blutjung. Ich bin vor Jahren, so ungefähr vor 26 Jahren mit einem Kollegen nach Schweden gefahren. Gesamttour um die 3000 KM. Das Schlimmste waren das Kilometerabreißen bis nach Puttgarden aus dem Pott heraus. Wir sind die Strecke durchgefahren und meißt so um die 120 - 130 Km/h. Das war den Kollegen mit seiner DR 600 am meißten gestört hatte, war das hohe Schutzblech in Kombi mit dem Gewicht vom Gepäck. Sonst gab es keine Probleme, war nix damals für Langstrecken um gebaut. Aus eigener Erfahrung kann ich Dir nur raten regelmäßig nach dem Ölstand zu schauen. Mich hat es damals das Kurbelwellenlager und im Anschluß das Getriebe gekostet.
500 Km sind also kein Problem. Viel Spaß & gute Fahrt.

Heiko
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Re: Zuverlässigkeit DR600

#3 

Beitrag von DR500 »

Neben dem Ölschauglas ist ne Schraube. Es empfiehlt sich, diese durch einen Öldruckschalter zu ersetzten und irgendwo am Cockpit ne Rote LED unterzubringen.
Wird das Öl zu heiß, dann geht der Druck runter und die LED leuchtet…

Früher später kommen die Kipphebel + Nockenwelle (meistens erst bei über 50.000km), wobei die nicht die Welt kosten und schnell gewechselt sind.
VG
Gelöschter User

Re: Zuverlässigkeit DR600

#4 

Beitrag von Gelöschter User »

:D

Genau das ist der springende Punkt! Man sieht die Pannen, welche hier vorgestellt werden und macht sich einen Kopf.
Von den Mopeds die laufen hört man selten :mrgreen:

Deine 600er ist ja noch neu, was die Km angeht.
An deiner Stelle würde ich den Kühler weiter raussetzen. Immer schauen das genug Öl im System ist und es vermeiden sie auf dem Seitenständer laufen zu lassen.

Autobahnfahrten mit 110-120 sollten weniger belastend sein als bei 30 Grad und mehr durch Schotter und Geröll zu ackern bei annähernd Schritttempo .

Franz kann sicher mehr zum besten geben.

Pyrinäen, Wüste und was weiß ich nicht wo er sich mit der 600er herumgetrieben hat.

Grüße Jörg
franz muc
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Re: Zuverlässigkeit DR600

#5 

Beitrag von franz muc »

Ich bin bisher etwa 120 tkm mit der DR 600 gefahren.
80 tkm mit der ersten, 30 tkm jetzt mit Nr. 2.

Liegen geblieben bin ich bis jetzt nur 1 x in Guatemala wegen Lima-Schaden. Die Spule der Zündung wurde vor Ort neu gewickelt.

Ich war damit gerade in Rumänien bei 39 Grad in der Spitze.
Pyrenäen war genauso heiß. In Algerien habe ich das Motoröl verloren. Daher Nockenwelle defekt, bin aber heim gekommen. Die Kipphebel waren noch in Ordnung. Brasilianisches Benzin. 2.300 km am Stück von Istanbul bis München. Über 5000 Meter hoch in Ecuador. Hält schon was aus.
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Re: Zuverlässigkeit DR600

#6 

Beitrag von m.w. »

Mon,
19 Jahre lang bin ich immer wieder nach Hause gekommen.
Egal ob nach der kleinen Vogesen Tour die dann über St.Marie de la Mer führte, ob nach dem Enduromania trainig auf dem Crossgelände Dreckennach, bei meinen 1 wöchigen wir-fahren-dann-mal-quer-durch-Deutschland Trips oder einfach bei Schnee und Eis zur und von der Arbeit (weil: im Ruhrpott fährt dann ja kein Bus mehr..)
Auch mal eben von Baden-Baden bis in den Pott hoch mit zwei Personen im "ich will jetzt am Stück nach hause weil die XT per ADAC nachkommt" Modus.

Eigentlich ist die 600er eine eierlegende Wollmilchsau. Kann alles und irgendwie immer im original Motorzustand.
mal kommt etwas Öl aus Stellen wo es drin bleiben sollte, aber wenn man auf den Ölpegel achtet kommt man nach hause und kann dann mal nachschauen.

ich würde die Ölpumpe durch die größere der SP41B ersetzen (plug&play), ansonsten ist die DR600 schon ziemlich ordentlich aufgebaut.
Fahrwerk kann man mit einfachen Mitteln deutlich verbessern,muß aber nicht unbedingt. (progr. Federn vorne, SP41B Gabel incl. 2-Kolben Bremse, Gabelstabi, bessere Feder hinten)

Grüße,
Marcus

Edit: "moderne Moppeds haben viel Krempel und Elektriktrik, welche auch kaputt gehen. Die 600er ist im Notfall mit irgendwelchen Teilen alter Moppeds wieder fahrbar, die neuen.. nun ..
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor m.w. für den Beitrag (Insgesamt 2):
DROldie (07 Aug 2020 22:18), Stubi (05 Jun 2023 08:47)
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Re: Zuverlässigkeit DR600

#7 

Beitrag von DROldie »

m.w. hat geschrieben: 07 Aug 2020 21:47 Mon,
19 Jahre lang bin ich immer wieder nach Hause gekommen.

Grüße,
Marcus

Die 600er ist im Notfall mit irgendwelchen Teilen alter Moppeds wieder fahrbar, die neuen.. nun ..
nun.... ???

Austauschen in der High Tech Fachwerkstatt! :wink:
:roll: :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
Ganz Simpel eigentlich....
martin58
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Re: Zuverlässigkeit DR600

#8 

Beitrag von martin58 »

 Themenstarter

Moinsen und vielen DAnk für Eure Beiträge,
ein neues Krad wäre für mich keine Alternative. Die Gedanken gingen in Richtung DR650RS oder RSE. Die RS hatte ich letztes Jahr für 4 Monate und war vom Fahrverhalten recht angetan. Ich habe sie dann vielleicht etwas vorschnell wieder verkauft.
Meine 6er hatte ich gleich nach dem Kauf schon mal aufgebessert mit Renthal-Lenker, Acerbis-Handschützern, Dakar-Motorschutz und einem Wilbers-Federbein von HRT. Und danach kamen dann bedingt durch einige Berichte über die diversen Kalamitäten im Zusammenhang mit dem Zylinderkopf Zweifel, ob die DR auf Dauer die Richtige für mich ist.
Vor Jahrzehnten bin ich sehr gern die XT500 gefahren. Die Technik ist mir geläufig und ich weiß, was sie kann. Was mich bei aller Liebe und Sentimentalität davon abhält, sind neben den derzeit hohen Preisen vor allem das antiquierte Fahrwerk. Auch wenn ich nur sehr wenig Enduroroutine habe, erinnere ich die XT als vergleichsweise bockig und eher unhandlich (damals in 2002 auf der LGK).
Das Fahrwerk der 6er ist da deutlich besser (zumal mit dem Wilbers-Federbein!).
Langer Rede kurzer Sinn: Eure Plädoyers zur Zuverlässigkeit der 6er haben mich dann doch überzeugt. Sie bleibt und wird sukzessive weiter optimiert.
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Re: Zuverlässigkeit DR600

#9 

Beitrag von dr32 »

zum thema zylinderkopf und riss in selbigem: wichtig ist, dass man (vorallem die innere) zündkerze wirklich sachte festschraubt. denn von der sache her versucht ein bolzen (außengewinde) immer die mutter (innengewinde) zu weiten bzw. aufzusprengen. beim zylinderkopf ist die schwächste stelle leider der bereich zw. zk-loch und auslass-ventil. die heiß-kalt intervalle setzen dem unter spannung stehenden kritischen bereich zusätzlich zu. ich hatte ja grad den fall.
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Re: Zuverlässigkeit DR600

#10 

Beitrag von franz muc »

@ Marcus:

Die Ölpumpen der Sp 41 bis SP 45 scheinen alle gleich zu sein.
Dann passen die alle in die DR 600? Der Kupplungskorb muss dafür abgebaut werden, richtig? Dann 3 Schrauben lösen und schon wäre die Ölpumpe getauscht? Ginge so nebenbei beim Wechseln der Kupplungsbeläge?

Die Pumpe der 650er müsste ja die gleiche Bauhöhe haben,
wie die der 600er. Wieso pumpt die dann mehr? Ist die anders aufgebaut?
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Re: Zuverlässigkeit DR600

#11 

Beitrag von m.w. »

Mal die beiden Ölpumpen im Vergleich..
ölpumpe dr650- 00.jpg
Grüße,
Marcus
franz muc
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Re: Zuverlässigkeit DR600

#12 

Beitrag von franz muc »

Aha! Hab’s verstanden, danke
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Re: Zuverlässigkeit DR600

#13 

Beitrag von hiha »

dr32 hat geschrieben: 08 Aug 2020 10:44 zum thema zylinderkopf und riss in selbigem: wichtig ist, dass man (vorallem die innere) zündkerze wirklich sachte festschraubt. denn von der sache her versucht ein bolzen (außengewinde) immer die mutter (innengewinde) zu weiten bzw. aufzusprengen. beim zylinderkopf ist die schwächste stelle leider der bereich zw. zk-loch und auslass-ventil. die heiß-kalt intervalle setzen dem unter spannung stehenden kritischen bereich zusätzlich zu. ich hatte ja grad den fall.
Ein RISS an der Stelle ist selten, meist fallen die Ventilsitzringe einfach so, und ohne Riss raus. :lol:

Gruß
Hans
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Re: Zuverlässigkeit DR600

#14 

Beitrag von dr32 »

und ich bekommen den ring nicht ohne weiteres raus, obwohl der kopf gerissen ist, trotz heißmachen. :mrgreen:
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