Rutschfeste Kupplung?

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ric
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Rutschfeste Kupplung?

#1 

Beitrag von ric »

 Themenstarter

Welche Kupplungskomponenten können das Rutschen der Kupplung (einer SP45) am ehesten verhindern?
Sie war zur Motorbearbeitung in einer Werkstatt und und der Werkstattleiter sagt, dass die Kupplung rutscht.
Die "alte" Kupplung hatte aber auch erst wenige km hinter sich (wurde wegen Rutschens gewechselt). Es wurden die Reibscheiben, die Stahlscheiben und "verstärkte" Federn von ebc Dirtracer und neue Anlaufscheiben verwendet. Danach rutschte sie nicht. Durch die Motorbearbeitung mit einem Übermaßkolben liegt jetzt vermutlich ein höheres Drehmoment an. Der Werkstattleiter hat noch einmal die Kupplungslammellen gewechselt aber die Kupplung soll weiter rutschen.
Es würde mich interessieren, welche Kupplungskomponenten das Drehmoment am besten und ohne zu rutschen übertragen können.
Es gibt z.B. bei Hessler Carbonlamellen, ebc Dirtracer mit Carbon (aber die hatte ich, vermutlich verbaut. Ich bin mir da nicht ganz sicher, da es verschiedene Dirtracer von ebc geben soll?). Bei Tigerparts gibt es verstärkte Stahlscheiben, die dem Rutschen entgegen wirken sollen. Verwendet habe ich ein vollsynthetisches,rotes Motul 10w-60 mit MA2. Die Werkstatt hat jetzt wohl ein rotes Castrol Superbike(?) verwendet.
Wer hat eine Idee? Soll ich zusätzlich zu den "verstärkten" Federn noch Unterlegscheiben unter die Federn verbauen, um den Anpressdruck zu erhöhen? (Der Werkstattleiter hält es aber für Pfusch.)
Würde dann der Kraftbedarf am Kupplungshebel so hoch, dass eine Hydraulische Kupplungsbetätigung Sinn hätte? Zur Zeit ist der Kraftaufwand normal.
Pixxel
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Re: Rutschfeste Kupplung?

#2 

Beitrag von Pixxel »

Ich würde es zuersteinmal mit 10W40 probieren, dass schreibt Suzuki "vor", und das wird wohl seine Gründe haben (natürlich auch als Motorradöl, keins fürs Auto).

Ich nehme nur mineralisches, aber das ist zum Teil Glaubensfrage, wobei ich nie vollsynthetisches nehmen würde (außer bei -15 Grad).
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ric (03 Mai 2017 23:34)
franz muc
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Re: Rutschfeste Kupplung?

#3 

Beitrag von franz muc »

mit meiner ersten DR bin ich 86 tkm
gefahren und habe immer nur die
Reibscheiben (in gewöhnliche)
getauscht. Die Kupplung
hält das also grundsätzlich aus.
Auch bei Übermasskolben.

Derzeit fahre ich teilsynthetisches
10 w 50, andere fahren vollsynthetisch
10 w 60 und die Kupplung hält.

Ist die dickere Reibscheibe verbaut?
Sind alle Teile drin?

Wenn die Kupplung "neu" gemacht wurde
ging sie, zumindest beim mir, merkbar
schwerer zu ziehen, was sich dann mit
der Zeit legt.
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ric (03 Mai 2017 23:33)
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Re: Rutschfeste Kupplung?

#4 

Beitrag von ric »

 Themenstarter

Der 1. Kupplungswechsel ist von mir, ganz nach Anleitungen durchgeführt worden und das Rutschen war weg. Den 2. Kupplungswechsel hat der Werkstattleiter durchgeführt und ich gehe stark davon aus, dass er es korrekt gemacht hat, auch deswegen, da er unter Anderem auch eine DR fährt. Vermutlich ist jetzt das höhere Drehmoment "schuld".
Sicher hat sich Suzuki etwas bei der Ölviskosität gedacht, aber ich denke mir auch etwas, z.B. dass der thermisch relativ hoch belastete, "nur" luft(-Öl-)gekühlte Motor mit dem vollsynthetischen 10w-60 etwas mehr Sicherheitsreserven hat. Für die Kupplung sollte es wegen MA2 und der theoretisch sogar höheren "Reibung"/Viskosität von 10w-60 gegenüber 10w-40 keine Probleme geben.
Pixxel
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Re: Rutschfeste Kupplung?

#5 

Beitrag von Pixxel »

was mir gerade noch einfällt: Wurde das Sicherungsblech der Mutter richtig hochgebogen? Ich weiß nicht ob bzw wieweit sich die lösen darf bevor die Kupplung rutscht.
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ric (03 Mai 2017 23:33)
Gelöschter User

Re: Rutschfeste Kupplung?

#6 

Beitrag von Gelöschter User »

Das geringe Aufmaß vom Übermaßkolben macht das kraut nicht fett.
Selbst mit Wiseco (o.ä.) schmiedekolben und höherer Verdichtung hab ich noch nicht gehört, dass die Kupplung rutscht. Wenn dann noch verstärkte Federn verbaut sind, dürfte da nichts passieren.
Entweder falsch zusammengebaut, schlecht eingestellt oder es liegt tatsächlich am Öl.
Die Motorleistung würde ich bei der ganzen Angelegenheit ausschließen.
Und dass der Werkstattneister DR fährt qualifiziert ihn nicht Ahnung zu haben. Wäre dem so, dann gäbe es keinen Threat das wegen wenigen ccm mehr Hubraum die Kupplung nicht in den Griff zu kriegen ist. Meine Meinung.
Gelöschter User

Re: Rutschfeste Kupplung?

#7 

Beitrag von Gelöschter User »

Aber um deine Frage zu beantworten:
Du kannst bei 43 PS auch auf ne Lock-Up Kupplung setzten, dann rutscht nichts mehr :lol:
http://www.kc-engineering.de/aid-212-Ba ... Stack.html
ric
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Re: Rutschfeste Kupplung?

#8 

Beitrag von ric »

 Themenstarter

Die verlinkte Kupplung scheint für die DR nicht zu passen, aber sinngemäß die richtige Richtung.
@gangsta: Wie kommst du auf 43 PS, wenn in der Serie schon 45 PS anliegen sollen?
Außerdem: Bisher dachte ich, dass für die Kupplung das Drehmoment(Nm) wichtiger sei als die Leistung(PS).
Ich bin nach wie vor für konstruktive Ideen dankbar.
Gelöschter User

Re: Rutschfeste Kupplung?

#9 

Beitrag von Gelöschter User »

ich hab dir konstruktiv erklärt, dass der Hubraumgewinn von geschätzt 10-15ccm nicht reichen, um die verstärkte Kupplung zum rutschen zu bringen und konstruktiv abgeleitet, dass entweder falsch montiert wurde, die Kupplung schlecht eingestellt ist oder, wenn man das ausschließen kann, sich die Kupplung nicht mit dem Öl verträgt.
Es wurde berechtigter Weise angemerkt, dass kein Öl vom KFZ Bereich (Auto)verwendet werde darf. Ob das der Fall ist ist aktuell ebenfalls ungeklärt. Was gibt es daran nicht zu verstehen?
Ist es so kompliziert, das ganze mit 10W40 zu testen?
franz muc
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Re: Rutschfeste Kupplung?

#10 

Beitrag von franz muc »

oder hängt der Kupplungszug?
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Re: Rutschfeste Kupplung?

#11 

Beitrag von ric »

 Themenstarter

Der Kupplungszug hängt nicht, die Kupplung rutschte auch vor der Motorbearbeitung nicht.
@gangsta: 1. Deine Schätzung liegt daneben.
2. Hättest du aufmerksam gelesen, wüsstest du, dass die Kupplung mit einem 10w-60 Motorradöl mit MA2 nicht rutschte. Bei der Motorbearbeitung wurde sie zunächst unberührt gelassen, also war sie auch nicht falsch montiert. Der Motorradhändler sagt, dass ein Castrol Superbike Öl eingefüllt wurde, - das wird eher selten im KFZ-Bereich verwendet.
Nach meiner "laienhaften" Vorstellung sollte ein 10w-60 (übrigens ein Motul) weniger zum Rutschen neigen als ein 10w-40.
-Aber, ich bin nicht "beratungsresistent", falls die anderen Maßnahmen nicht helfen sollten, werde ich es möglicherweise mit einem 10w-40 probieren, auch wenn es mir z.Zt. nicht logisch erscheint und wahrscheinlich mit einem 10w-40 keine Verbesserung eintreten wird. Wenn es technisch oder aus direkter Erfahrung eine Erklärung für die geringere Rutschneigung eines 10w-40 gibt: Bitte senden.
Unter deinen Beiträgen in diesem Thread war aus meiner Sicht lediglich der, vermutlich belustigend gemeinte, Beitrag über die Lock-Up Kupplung, welche offensichtlich aber nicht zur DR passt, ein wenig konstruktiv. - Hauptsächlich wolltest du mich aber mit "43 PS und Lock-Up Kupplung" auslachen. Dafür schon einmal ein ironisches "Danke".


Gibt es bei den "verstärkten" Federn unterschiedliche Qualitäten?
Können die Unterlegscheiben als Erhöhung der Federkraft helfen? Gibt es da Erfahrungswerte? Oder ist es "Pfusch"?
Ist die verstärkte Stahlscheibe von Tigerparts hilfreich?
Welche Kupplungslamellen (für die DR) neigen am wenigsten zum Rutschen?
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Re: Rutschfeste Kupplung?

#12 

Beitrag von GG9 »

Hallo!
Aufgrund meiner negativen Erfahrung mit fullsyn Öl würde ich max. teil-syn Öl (Castrol 10-W40) nehmen. Am liebsten nehme ich das mineralische Tante Louise 20-W50 oder 60er, da der Motor gerade im Sommer sehr heiss werden kann. Ich kann auch weniger Ölverbrauch damit feststellen, der Motor scheint mechanisch leiser zu sein. Wenn Fullsyn getankt wurde, muß die Kupplung zerlegt und gereinigt, oder getauscht werden, das Zeugs kann man nicht mit neuem mineralischem Öl "wegspülen". Wenn die Beläge genug Fleisch haben, rauhe ich diese mit Schleifpappier an um die Verglasungen zu lösen- kann man nicht empfehlen, hat bei mir aber immer funktioniert. Zudem verwende ich (nur!) 2 verstärkte Federn um mehr Druck auf den Platten zu haben. Bei 4 verstärkten Federn hole ich mir Gelenksstarre in der linken Hand- zu viel Hebelkraft notwenig um 1000x am Tag zu kuppeln. Die original Federn alleine altern und haben bei Temperatur weniger Federkraft als früher. Ganz wichtig: Kupplungsseilzug korrekt und knickfrei mit wenig engen Radien (Lenkereinschlag!) verlegen und gut mit Seilzugöl innen waschen/ölen.
Mein Spezial-Setup hat x-mal in Marokko und im Sand gehalten.
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ric (06 Mai 2017 17:37)
Gelöschter User

Re: Rutschfeste Kupplung?

#13 

Beitrag von Gelöschter User »

@ric: zum Thema Öl und Kupplung findest du in der Suche genug.
Dort findest du auch Threats von Leuten, die bedeutend mehr am Motor gemacht haben und keine Probleme mit der Kupplung haben (wie bereits gesagt).
franz muc
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Re: Rutschfeste Kupplung?

#14 

Beitrag von franz muc »

irgendwie regt mich das auf...

wenn alles i. O. war, warum habt
ihr dann daran rumgefummelt?

und wenn alle alles wissen und die
totalen Fachleute sind, warum geht
es dann jetzt nicht mehr?

Keine Forenmitglied kennt bei den
Anfragen die Kenntnisse der Schrauber
und die genauen Umstände und was
sonst so gemacht wurde.

Es sind die Tipps von Leuten die
sich auskennen. Finde ich
jedenfalls. Die können das
Problem lösen oder auch nicht.
Aber daran rumnörgeln? Ich weiß
nicht, finde ich nicht angebracht.
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Gelöschter User

Re: Rutschfeste Kupplung?

#15 

Beitrag von Gelöschter User »

ric hat geschrieben:Es wurden die Reibscheiben, die Stahlscheiben und "verstärkte" Federn von ebc Dirtracer und neue Anlaufscheiben verwendet. Danach rutschte sie nicht. Durch die Motorbearbeitung mit einem Übermaßkolben liegt jetzt vermutlich ein höheres Drehmoment an. Der Werkstattleiter hat noch einmal die Kupplungslammellen gewechselt aber die Kupplung soll weiter rutschen.
...
Bei Tigerparts gibt es verstärkte Stahlscheiben, die dem Rutschen entgegen wirken sollen. Verwendet habe ich ein vollsynthetisches,rotes Motul 10w-60 mit MA2. Die Werkstatt hat jetzt wohl ein rotes Castrol..
Frage 1: warum wurden vor der Motorbearbeitung verstärkte Federn eingebaut?
Das deutet doch schon darauf hin, dass es mit normalen Federn nicht funktioniert hat, was dann mit hoher Wahrscheinlichkeit aufs Öl hindeutet.
Frage2: welches Übermaß? Reden wir hier über weniger ccm, die nicht der Rede Wert sind?
Frage3: was heißt "soll rutschen"? Bist du damit gefahren, oder würde dir das gesagt? Oder geht es, wie letztens bei den anderen Fragen, wieder um ein Motorrad von einem Kumpel?
Frage 4: das high Ende Öl ist für Motoren, die hoch drehen. Was soll das bei der DR bringen?
Bei der DR ist eher das Problem, dass bei geringen Drehzahlen der Öldruck sehr gering ist. ...W60 hat im vgl zu ...W40 bei Betriebstemperatur fast die doppelte Viskosität, was uns zu Frage 5 bringt:
Was denkst du, was mit dem Öldruck passiert, wann das Öl wesentlich dünner ist? Ich geb einen Tipp: er er wird nicht höher.
Frage 6:verstärkte Federn + Unterlegscheiben...kommt man nicht selber auf die Gedanken, dass da irgendwo was nicht ganz stimmen kann?
Antworten