Ventile einstellen - Nur Ärger statt "schnell erledigt"

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rtfdj65
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Ventile einstellen - Nur Ärger statt "schnell erledigt"

#1 

Beitrag von rtfdj65 »

 Themenstarter

Hallo miteinander,

Habe gerade echt die Schnauze voll. Habe mir jetzt schon diverse Schrauberbücher und Anleitungen aller Art durchgelesen und mich wirklich versucht auf die Materie eingelassen. Nun wollte ich endlich mal was selbst an meiner DR650 (Sp44) erledigen: Ventile checken und ggf kontrollieren. Ich also gegoogelt und hier eine entsprechende Anleitung gefunden (kann/darf das hier nicht verlinken).

Wieder mal die gleiche Soße wie immer: "Blablabla, dauert bei mir keine halbe Stunde, kann jeder Depp, Blabla." "Wer das nicht kann, soll erstmal verstehen, wie ein 4 Takt Motor funktioniert." Und so weiter und so fort.

Ich hab's nun trotzdem probiert, tatsächlich die Ventildeckel gefunden und auch geöffnet und so ziemlich alles probiert um diesen Arbeits-OT zu finden, der ja angeblich soooo einfach zu finden ist. Ergebnis nach 3 Stunden: Gar nichts!! Von wegen Spiel bei den Kipphebeln! Habe das verfluchte Teil bestimmt 30 Mal auf "T" gestellt, danach die Ventile einfach mal beobachtet und dann sogar nach jedem Millimeter Drehung überprüft. Trotzdem KEIN Spiel an den Kipphebeln!! Und es wäre auch egal gewesen, wenn da Spiel gewesen wäre, denn weiß ja auch kein Schwein wo man diese Fühlerlehre überhaupt hinschieben soll?! Und selbst wenn, dann ist da überhaupt nicht genug Platz um irgendwas zu überprüfen, geschweige denn zu korrigieren.

Alles in allem hat mir diese tolle Anleitung so rein gar nichts gebracht. Die Reparatur-Anleitung in Buchform ist übrigens genauso nutzlos. Wieso kann man nicht einfach mal kommunizieren, dass das eben nicht einfach und schnell gemacht ist, sondern langwierig und kompliziert ist?! Habe jedenfalls eindeutig die Schnauze davon. Bin gespannt wo da jetzt der "einfache" Haken ist?! Kann jedenfalls nur jedem davon abraten sowas einfach mal zu "probieren"..
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FrankausKöln
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Re: Ventile einstellen - Nur Ärger statt "schnell erledigt"

#2 

Beitrag von FrankausKöln »

na das ist ja ein prima erster Beitrag... :shock:

Nur so ein Tipp, vielleicht wäre es besser gewesen sich erstmal Vorzustellen....

Und ja, Ventile einstellen und kontrollieren ist mit Fachverständnis eigentlich kein Problem. Gerade bei Kipphebeln relativ einfach. Mit Shims wäre das etwas aufwändiger, bis zum Ausbau der Nockenwellen.

Nehm es nicht persönlich, aber vielleicht jemanden mit Fachverständnis suchen.....
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deFlachser (15 Mär 2020 16:05), Pixxel (15 Mär 2020 19:18)
Frank`s Basteltipps --- Sitzbank beziehen DR650SE https://www.dr-650.de/viewtopic.php?f=1 ... 40#p144540

Frank´s Basteltipps --- Sitzbankschnellverschluss DR650SE https://www.dr-650.de/viewtopic.php?f=1 ... nk#p145385

Frank´s Basteltipps --- Rally -Windschild selber gebaut DR650SE https://www.dr-650.de/viewtopic.php?p=143191#p143191

Hiermit bestätige ich , daß die hier veröffentlichten Fotos bzw Grafiken von mir gemacht wurden und ich der Urheber bin.
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Grumpyoldgerman
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Re: Ventile einstellen - Nur Ärger statt "schnell erledigt"

#3 

Beitrag von Grumpyoldgerman »

Moin,

Erstmal Schrauberfrust kenne ich auch sehr gut!
Das mit den Ventilen ist nicht mal so nebenbei gemacht finde ich. Ich habe es demletzt auch an meiner 44er unter kundiger Anleitung und Mithilfe erledigt und das war nicht so ohne. Die Fühlerlehr da rein zu friemeln ist schon ein Krampf und wir waren zu zweit.
Es gibt ein ganz gutes Youtube Video, bei Bedarf kann ich es suchen und verlinken (geht erst ab Bestandskunde).
Eine Anleitung/Hilfestellung aus der Ferne ist immer schwerer als direkt nebendran.
Aus welcher Ecke kommst du denn?

Zum OT: hast du die Zündkerzen raus?
Ging der Deckel auf oder musstest du übers Rad drehen?
Hast du beide Ventildeckel (vorne und hinten) offen (gehabt)?

Halte durch, Rettung naht, manchmal braucht man einfach ein Bier und ein bisschen Abstand.
Mir kam ein gemachter Fehler mal nachts im Bett :D .

Grüßle Jerry
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PinzMax (15 Mär 2020 16:16)
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PinzMax
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Re: Ventile einstellen - Nur Ärger statt "schnell erledigt"

#4 

Beitrag von PinzMax »

OOOOH ich hab großes Verständnis für den Frust!

Klar, vorstellen wäre gar nicht so verkehrt gewesen, aber wenn es gerade aus tiefster Seele qualmt und raucht, muss der Frust erstmal raus :mrgreen:

Zur Sache selbst:
Stimmt vollkommen, es gibt keine guten Anleitungen für Menschen, die es noch nie gemacht haben!
Es stimmt aber auch, dass es grundsätzlich eine einfache Arbeit ist/sein sollte.
Ich bin auch gerade dabei (bei der DR zum ersten Mal), habe es aber schon bei meinem Pinzgauer gemacht, somit nicht ganz ohne Erfahrung.

Sofern der Tank abgenommen ist und die verdammte Schraube vom Inspektionsdeckel unten ist (bei mir ist sie natürlich prompt kaputt geworden, zum Glück habe ich eine zweite DR, die kurzfristig als Teilespender herhalten muss), sollte es aber gar kein soooo großes Problem mehr sein.
Die Deckel zu den Ventilen sind ja vermutlich schon unten (2x 2 Schrauben) und wenn man den OT gefunden hat (T scheint ja sichtbar zu sein, also ist auch das Schauloch schon frei), SOLLTE beim richtigen OT Spiel zu spüren sein.

Ist es NICHT zu spüren, ist ja schon kein Spiel mehr vorhanden, also höchste Zeit es einzustellen, sonst gibt es gröbere Probleme.

Hier im Forum gibt es garantiert jemanden, der sagen kann, wie man auch ohne Spiel den Arbeitstakt erkennt.
Ich persönlich würde halt bei einem Ventil "aufmachen" und minimales Spiel einstellen, dann nochmal 360° drehen und schauen, ob in dieser Position das Spiel noch vorhanden ist.
Ist es weg, dann bin ich ja jetzt im flachen Takt, somit weiß ich jetzt, dass ich bei nochmals 360° drehen wirklich richtig bin.

Kann natürlich alles Unsinn sein, erscheint mir aber logisch.

Wohin die Fühllehre geschoben werden soll, erkennt man wenn Spiel da ist...nämlich genau dort rein.

Falls das kompletter Unsinn ist, kann ich jetzt gerne mit Pfannen verprügelt werden.

LG
Max
rtfdj65
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Re: Ventile einstellen - Nur Ärger statt "schnell erledigt"

#5 

Beitrag von rtfdj65 »

 Themenstarter

Ich weiß nicht ob meine letzt Antwort "verschluckt" wurde oder noch auftaucht, aber wie dem auch sei, schreibe ich es halt nochmal:

Zunächst einmal Hallo! Bin 32 Jahre alt, komme aus Stuttgart und besitze neben zwei BMW (alt und neu) auch eine DR650, an der ich gern das Schrauben etwas lernen möchte, daher auch der Versuch mit den Ventilen.

Nun zu den Beiträgen:

Lieber FrankausKöln, wenn ich da schon wieder lese, dass es ja relativ einfach geht und ohne Probleme, dann geht mir der Hut hoch! Nein, es geht eben nicht ohne Probleme, deshalb habe ich doch hier den Beitrag gestartet! Und Fachverständnis will ich mir doch gerade aneignen, sonst würde ich es ja nicht probieren. Finanzielle Interessen spielen da jedenfalls nicht rein, sondern Neugier und Lernbereitschaft. Aber ich habe es langsam satt, zu lesen dass im Grunde die Hälfte aller Maßnahmen einfach und ohne Probleme machbar sind.

Lieber GrumpyOldGerman, YouTube hat mir leider genauso wenig gebracht, ansonsten aber ein guter Tipp. Lima-Deckel hat nur einen langen Schlitz und wollte beim besten Willen nicht öffnen, habe daher über Rad gedreht und auch über Kickstarter, beides nutzlos. Zündkerzen natürlich beide raus, genauso wie die Ventildeckel (habe ja beide Ventilpaare auch beobachtet). Bier war übrigens auch vorhanden, habe mir ja schon gedacht dass es länger dauert als die berühmte "halbe Stunde".

Lieber PinzMax, die DR läuft sehr gut, ich denke nicht dass irgendwas an den Ventilen zu korrigieren wäre. Und ich denke auch dass sie im Arbeits-OT durchaus Spiel haben. Ich finde ihn nur nicht, das ist alles. Ich werde sicherlich nicht anfangen die Ventile zu lockern, nur weil ich der Meinung bin nun den richtigen OT gefunden zu haben. Wie soll man denn den auch bitte finden, wenn nicht über Spiel?!

Ich habe einfach nicht das Gefühlt dass es überhaupt möglich ist, hier an anhand irgendwelcher Tipps noch was zu erreichen. Ich werde wahrscheinlich einfach diverse Werkstätten abtelefonieren und nachfragen ob man es mir bitte haarklein und lang und breit erklären kann, wie bei einem 3-Jährigen. Stundensatz hin oder her, dann kann man es wenigstens verstehen und muss sich nicht ins solch hoffnungslose Solo-Projekte stürzen, die ja eigentlich "ganz einfach" sind...
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DROldie
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Re: Ventile einstellen - Nur Ärger statt "schnell erledigt"

#6 

Beitrag von DROldie »

Hallo und Willkommen auch von mir rtfdj65,

als erstes mein Tip an Dich: Versuch Dich zu entspannen, auch bei Deiner Antwort, kommt etlicher Frust rüber. Und das sage ich nicht um dich zu kränken oder zu ärgern, es kommt nicht gut rüber, und schadet bei allen weiteren Schraubaktionen von Dir. PUNKT.

UND auch wenn Du es nicht hören möchtest, die Ventile einstellen ist kein Hexenwerk. Und Probleme können bei jeden noch so erfahrenem Schrauber auftreten, nur kann derjenige damit besser umgehen weil er halt schon Erfahrung hat das kann man nicht einfach mal ablesen. :wink:

Wenn ich noch nie nen Betriebssystem installiert habe und in nem Compiforum frage wirst Du von erfahrenen Usern auch hören: Einfach mach das, so und so.
Aber etwas so zu schreiben das es jeder beim Arbeiten umsetzen kann, wie soll das funktionieren? :roll:

Mein TIP: Locker bleiben, lieber nix mehr schrauben heute, bevor was vermurkst wird, und dann einfach mal anfragen wer eventuell bei Dir ums Eck wohnt. Mit Zeitdruck oder ich will das jetzt unbedingt, läuft´s nicht besser.
Wenn Du in einer Werkstatt nachfragst und Dir ( ohne Motorrad ) erklären lässt was zu tun ist, glaube ich nicht das es besser läuft.

Gruß Peter
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PinzMax (15 Mär 2020 18:25)
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Re: Ventile einstellen - Nur Ärger statt "schnell erledigt"

#7 

Beitrag von rtfdj65 »

 Themenstarter

Hallo Peter, Danke für die Antwort. Es nervt einfach, dass grundsätzlich so ein fortgeschrittenes Niveau angenommen wird. Mag sich doof anhören, aber zu Beginn wusste ich ja nicht mal, dass der Tank überhaupt vorher ab muss! Und dann wusste ich nicht, dass das Benzinschlauch einfach abgezogen werden kann. Ich dachte halt, dann läuft es da raus. Aber wie soll man denn sowas auch bitte wissen?

Würde wirklich gern mal wissen wie einem diese ganzen Dinge so klar werden sollen. Bei meinen BMWs ist es ja noch viel schlimmer. Habe mir die DR eigentlich nur geholt, weil sie angeblich sooo einfach aufgebaut ist, dass sie jeder warten bzw reparieren kann. Und jetzt wirds wieder nichts.

Nach meinem aktuellen Plan würde ich quasi eine Werkstatt damit beauftragen die Ventile einzustellen (auch wenn sie komplett in Ordnung sind) und dann einfach versuchen - falls nötig gegen Entgelt - dabei zuzugucken. Dann kann ich am Ende nur hoffen dass sich das Wissen irgendwie auf mich überträgt.

Würde ja gern Ruhe bewahren, aber für eine "ganz einfache" Wartungsmaßnahme dann doch wieder zur Werkstatt zu fahren, war eigentlich nicht der Plan, den ich hatte.

Gibt's denn hier im Forum sowas wie örtliche Schrauber-Nachhilfe? Einen Kurs findet man ja auch nirgendwo mehr.
zentralemaat
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Re: Ventile einstellen - Nur Ärger statt "schnell erledigt"

#8 

Beitrag von zentralemaat »

Gehe mal zu Youtube "DR650 Valve Adjustment" viel erfolg! zentralemaat
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PinzMax
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Re: Ventile einstellen - Nur Ärger statt "schnell erledigt"

#9 

Beitrag von PinzMax »

Werkstätten abklappern ist eine Möglichkeit um zu lernen, hier geht es auch:

http://www.dr-big-shop.de/DR_BIG_SHOP_Praktikum.html

http://www.dr-big-shop.de/HRT_Trainings_1539.html
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PinzMax
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Re: Ventile einstellen - Nur Ärger statt "schnell erledigt"

#10 

Beitrag von PinzMax »

rtfdj65 hat geschrieben: 15 Mär 2020 17:37Es nervt einfach, dass grundsätzlich so ein fortgeschrittenes Niveau angenommen wird.
Schau mal was ich erst kürzlich geschrieben habe, dann siehst du, dass wir Leidensgenossen sind!

-> viewtopic.php?f=10&t=13099

Ich habe den minimalen Vorteil, dass ich schon an meinem Pinzgauer (Auto) ein bisschen Schraubererfahrung gesammelt habe und ich seit etwas mehr als einem Jahr DR fahre und manchmal schrauben MUSSTE!
Wenn man MUSS, lernt man zwangsläufig (nicht ohne Frust, darum kenne ich das ja nur ZU gut!).

Lass dich nicht entmutigen, das wird schon.
Allerdings bleibt es dabei - dieses "eh ganz einfach" ist wirklich nervig und natürlich auch falsch.

Beste Anti-Schrauber-Grüße aus Wien
Max
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Ocki
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Re: Ventile einstellen - Nur Ärger statt "schnell erledigt"

#11 

Beitrag von Ocki »

Grumpyoldgerman hat geschrieben: 15 Mär 2020 16:05
Mir kam ein gemachter Fehler mal nachts im Bett :D .

Grüßle Jerry
Uuups, was sagt denn deine Frau dazu ?

Herzlich wilkommen im Forum rtfdj65.
Zum Finden des richtigen OT`s kann man auch einen Trinkhalm oder Schaschlikspieß
ins Kerzenloch stecken, der Kolben schiebt ihn dann wieder nach oben im Verdichtungstakt.
Das größte Hindernis ist wirklich das Platzproblem. Ich habe meine Fühlerlehre am Ende, ca. 1 cm,
abgeknickt. Es ist zwar immer noch eine Mordsfummelei, aber entweder passt sie zwischen Kipphebel
und Ventilschaft oder nicht, dann muss man einstellen. Das wiederum erklärt sich irgendwie selbst.
Aber mit Verlaub, wenn ich schon lese: " Woher soll ich wissen, dass der Tank runter muss?"
Das sieht sogar ein Blinder, dass Dieser das Herankommen an den Zylinderkopf behindert.
Die Idee mit der Werkstatt ist gar nicht so schlimm.
so long,Ocki
Pixxel
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Re: Ventile einstellen - Nur Ärger statt "schnell erledigt"

#12 

Beitrag von Pixxel »

Alsssooo my take:
Ventile einstellen ist nervig. Es ist fummelig, basiert ein bisschen auf Gefühl (haut mich ruhig aber Fühlerlehren "saugend" passen sollen etc ist an der stelle nix anderes) und dauert seine Zeit. Dazu kommt dass man quasi nix sieht und alles eng ist.

Wenn man dann nicht weiß, wies dadrin aussieht und wo die blöde Lehre überhaupt dazwischen soll findet da auch mit tasten nix... weil die soll ja da nicht einfach so durchrutschen...

nundenn... ein paar Dinge klingen nicht so überzeugend (ist ja aber alles kein Beinbruch):
Das z.B. der Tank ab muss erklärt sich ganz gut aus der Position der Ventile/Kipphebel -> im Zylinderkopf, mit den Servicedeckeln nach oben und daran wie bzw. wo der Schritt im Werkstatthandbuch steht.
Das aus dem Tank kein Sprit läuft liegt am (unterdruck) Benzinhahn, die unterdruckvariante "bedient" man halt normalerweise vlt nicht und weiß es deshalb nicht.

vlt noch was nützliches zu deinem Problem: Der obere Totpunkt, und vorallem der den du suchst "flutscht" ganz schnell durch! Sogar wenn man nur "leicht" am Ölligen Polrad drehen würde macht es "wruuup" und der Kolben ist wieder vorbei.
Ich "weiß" (habs schon gesehen) dass man den durchaus übers Hinterraddrehen finden kann, ist aber mMn recht schwierig, vorallem unntötig schwierig, denn:
Bei der DR sind alle 6tkm (u.A.) folgende Arbeiten fällig:
1. Ölwechsel
2. Ausgleichwellenkette spannen
3. Ventile kontrollieren
Wenn dann eh das Öl raus ist kann man recht gefahrlos den linken Seitendeckel abnehmen (Opacht wegen den Polrad magneten, evt noch Ölresten und dem Anlassergetriebe, und evt braucht es eine neue Papierdichtung (nicht teuer)), dahinter ist dann die Ausgleichwellenkette die man mit dem Automatischen Spanner spannen lassen kann/muss (steht auch im Handbuch wie genau ;)) und mit der Sechskantschraube vom Polrad die Kurbelwelle schön einfach drehen um den Kolben aufn Totpunkt zu drehen, erleichtert durch ne Markierung am Motorgehäuse + der auf dem Polrad.

Evt hat hier einer noch nen Link zu Ulis Aufbau Thread, da ist glaube ich jedes Motorteil wunderbar fotographiert und du bekommst evt nen Gefühlt wo man da drinrum stochert.
Ansonsten ist der Schraubertag ausm Bigshop sehr zu empfehlen (aber dieses Jahr ja schon rum)
rtfdj65
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Re: Ventile einstellen - Nur Ärger statt "schnell erledigt"

#13 

Beitrag von rtfdj65 »

 Themenstarter

Danke für eure Antwort und Tipps. Habe mich jetzt ein wenig "abgeregt" und versuche gerade einen Plan für den nächsten Versuch aufzustellen. Werde versuchen all eure Tipps zu beherzigen. Kann ja mit der aktuellen Lage eh nichts Besseres mit meiner Zeit anfangen :mrgreen: :roll:

Wenn's dann wieder nicht klappen will, werde ich mich mal umhören ob mir nicht jemand helfen kann. Die DR läuft top, also ist das erstmal keine dringende Maßnahme.

Schönen Abend noch!
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PinzMax (15 Mär 2020 20:39)
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Re: Ventile einstellen - Nur Ärger statt "schnell erledigt"

#14 

Beitrag von Claus »

Ich geb dir mal kurz ein paar Tipps aus Sicht des Zweiradmechanikers. Wenn das nicht zuviel ist... :mrgreen:

die ventildeckel hast Du ja gefunden. Fein. Alle öffnen. die kerzen sind auch schon raus.Fein.

Du brauchst jetzt ein Stück Schlauch (50 cm Gartenschlauch sind ok). Und Du solltest wissen, daß ein Viertaktmotor bei einem Arbeitsspiel (also ansaugen-verdichten-arbeiten-ausstoßen, die vier Takte) 720° Kurbelwelle braucht (also zwei ganze Umdrehungen). Die Nockenwelle läuft nur halb so schnell wie die Kurbelwelle. Deshalb.
Das heißt, daß Du nur bei jeder zweiten Kurbelwellenumdrehung im Kmpressions- OT bist und nur dann die Markierung auch einen Sinn macht.
Jetzt kommt der Schlauch. Motor auf OT-Markierung stellen, eine Kerze eindrehen (muß nicht festgezogen werden) und auf das offene Kerzenloch den Schlauch stumpf aufsetzen und festhalten. Reinpusten (durch Einsetzen des Schlauches an dein Gesichtsportal und Druckaufbau aus der Lunge). Geht die Luft frei duch, bist Du im falschen OT und mußt dem Moto eine Umdrehung weiter drehen. Stößt die Luft auf viel Widerstand, bist Du im richtigen OT.
Jetzt geht die Einstellerei los. Im Kompressions- OT sind alle Ventile ganz geschlossen, also sind alle Kipphebel maximal oben in Endstellung.(man sieht beim Durchdrehen des Motors am der großen Schwungradschraube auch was los ist, da Du den Deckel nicht aufkriegst, hab ich die Schlauchmethode angeführt)
In diesem zustand sollte ganz leichtes Spiel in Bewegungsrichtung fühlbar sein. Falls nicht, ist unbedingt Zeit zum Einstellen.
Du öffnest die Mutter der Ventileinstellschraube und drehst sie ca 1 umdrehung richtung lose auf der Schraube. Es hilft, den Vierkant-griff für das obere Ende der Schraube zum festhalten zu besitzen, geht aber auch mit einer Spitzzange. Jetzt die Einstellschraube etwas herausdrehen, die passende Blattfühlerlehre einführen (zwischen Kipphebelspitze und Ventilschaft) und die Schraube so weit mit Gefühl eindrehen, bis sich ein Schiebesitz einstellt, in dem die Fühlerlehre mit leichtem Widerstand gerade bewegen läßt.
Der schwierigste Teil ist, den vierkant der Schraube festzuhalten und die Mutter anzuziehen, ohne das Ventilspiel dabei zu verändern. Das muß man ein paar mal üben.

So bei allen Ventilen verfahren, alle in derselben Kurbelwellenstellung. Jetzt den Motor um zwei Umdrehungen durchdrehen, um ihn wieder auf Kompressions- OT zu brringen und das Spiel erneut kontrollieren. gegebenenfalls korrigieren. beim ersten mal eigentlich immer notwendig. Die Muttern nicht zu fest anknallen. Das Gewinde ist empfindlich.

Deckel zu, Kerzen rein, Tank drauf, fertig.
Viel Erfolg!
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Re: Ventile einstellen - Nur Ärger statt "schnell erledigt"

#15 

Beitrag von DR500 »

Schöne Beschreibung!
Wenn wirklich kein Ventilspiel vorhanden ist, dann würde ich zeitnah die Kipphebel kontrollieren. Die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass die es hinter sich haben.
HiHa (bekannte Person insbesondere in der XT Szene) empfiehlt sich insbesondere auslassseitig an der oberen Toleranz zu orientieren.
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