Gas wird im kalten Zustand nicht angenommen (Vergaserproblem

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Re: Gas wird im kalten Zustand nicht angenommen (Vergaserpro

#31 

Beitrag von Gast »

Die Konstruktion Vergaser/Kaltstarteinrichtung/Standgasgemisch ist abenteuerlich.

---->Da ist überhaupt nichts abenteuerliches dran. Der BST40 ist ein sehr einfach aufgebauter Vergaser, der z.B. auch bei einigen Motorrädern aus Mattighofen ziemlich ordentlich seinen Dienst verrichtet.

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In einen kleinen "Grotte" oder Sackbohrung sammelt sich der Sprit für das Standgas und deren Luftzufuhr. Von da aus geht eine Bohrung zur Gemischraube. Und diese wiederum gibt je nach Stellung eine kleine Bohrung zum Ansaugstuzten mehr oder weniger frei (siehe Bilder).

---->Der Sprit sammelt sich dort nicht, sondern wird bei entstehenden Unterdruck im Ansaugkanal über die Leerlaufdüse angesaugt und vermengt sich mit der Luft, die über den Leerlauf-Luftkanal und die Leerlauf-Luftdüse ebenfalls angesaugt wird. Die Regelung erfolgt dann weiter über die Leerlauf-Gemischschraube. Die „Grotte“ wird durch das Gegenstück am Schwimmerkammerdeckel verkleinert.

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Nun sind aber in dieser "Sackbohrung" vor der G-Schraube drei weitere wilde Löcher, die ebenfalls im Saugrohr, allerdings hinter der Drosselklappe, enden (siehe Bild!) und mit der Schraube somit gar nicht geregelt werden können!
Kann jemand sagen, ob diese Bohrungen bei ihm auch vorhanden sind, oder hat die bei mir irgendein Haiopai da reingemacht?

---->Ja, diese Bohrungen sind in jedem BST40 vorhanden. Offensichtlich sollen sie eine Gemischanreicherung bei sich öffnender Drosselklappe bewirken, bevor die Hauptdüse über die Düsennadelstellung den Teillastbereich mit übernimmt.

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Auch die Kaltstarteinrichtung ist mit ein Rätsel. (Die Bohrung dafür hat Verbindung mit dem Unterdruckanschluß für den Benzinhahn ) und einmal ne Düse in dem Plastikgehänge (Schwimmer) und nochmal ne längliche Düse in der Schwimmerkammer.

---->Da Dein Modell offensichtlich einen unterdruckgesteuerten Benzinhahn hat, muß der Unterdruck zum Öffnen der Spritzufuhr ja irgenwo herkommen. Die Kaltstarteinrichtung bekommt den Sprit unabhängig von der Leerlaufdüse über beschriebenes Röhrchen und dessen Verlängerung in der Schwimmerkonstruktion von einem tief liegenden Punkt in der Schwimmerkammer, so daß gewährleistet ist, daß der Start auch bei niedrigem Schwimmerstand möglich wird. Die Regelung der Spritmenge erfolgt über Stellung der „Nadel“ am Chokekolben.

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Hab die Borungen alle mehrmals durchgeblasen, war alles sauber. Funktioniert aber trotzdem nicht. Auch alle O-Ringe OK.

---->Schön, dann kann’s nur am Vergaser liegen, wenn er nicht richtig eingestellt ist.



Gruß........Steffen
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Re: Gas wird im kalten Zustand nicht angenommen (Vergaserpro

#32 

Beitrag von Röm »

aha, mh. erstmal besten Dunk für die Hinweise, Steffen.

Also wenn die Löcher (so ca. 0,5mm Druchm.) normal sind, dann weiss ich es auch nich. Zig Leute hier haben keinerlei Startprobleme und auch kein "Schieberuckeln" beim Langsamfahren. Da MUSS irgendwo noch was sein. Eingestellt nach Vorschrift hab ich das Ding ungefähr 100 Mal.

Irgendwas muss der Choke aber bewirken. WENN sie anspringt, dann nur OHNE Choke, und wenn man dann den Choke etwas zieht am Lenker geht sie sofort AUS.

Man kriegt sie dann irgendwann mal einigemaßen ans Laufen, wenn man die Leerlaufschraube hochdreht. Ist die Karre dann warm, ist alles wieder top, genau wie Dart Vader (von mir Vadder genannt, dachte der kommt aus Holland und heißt "schwarzer Vatter" :D ) es beschrieben hat. Auch keine Aussetzer oder Leistungslöcher, nullinger, so lange die Karre nicht länger als 12h steht.

Heute nachmittag nochmal beigehen :(


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Re: Gas wird im kalten Zustand nicht angenommen (Vergaserpro

#33 

Beitrag von Gast »

Mach noch mal folgendes, um diese Fehlerquelle auch auszuschließen:

Unterdruckschlauch zum Benzinhahn am Vergaserdeckel abziehen und dran saugen. Schmeckt's dann nach Benzin, ist die Membran im Benzinhahn durchlässig und muß ausgetauscht werden (sofern als Einzelteil erhältlich).

Alternativ diesen Anschluß sowohl sowohl am Vergaserdeckel, als auch am Benzinhahn verschließen und den Benzinhahn auf "PRI" stellen (das umgeht die Unterdrucksteuerung). Dann nochmal einen Startversuch mit trockenen/neuen Kerzen machen. Springt sie dann ordentlich an, liegt die Lösung auf der Hand.

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Re: Gas wird im kalten Zustand nicht angenommen (Vergaserpro

#34 

Beitrag von Röm »

hab ich gemacht, Steffen.

Sprang etwas besser an, heute morgen, so ca. 10 mal treten und 3 mal wieder aus gegangen bis sie dann lief. Choke so ca. 1/4 raus. War aber auch wärmer, ca. 5°. Sie nahm auch sofort Gas an, fuhr zwar etwas ruckelig.

Wenn´s so bleiben würde, könnte man damit leben. Wurde auch schon gesagt: andere zahlen viel Geld für morgendlichen Frühsport :rolleyes:

Übrigens: die Böcke von Kronreif und Trunkenpolz aus Mattighoven hab ich mir sagen lassen, wären beim Ansprung auch ne mittlere Katastrophe gewesen...
("Doppelkorn und Trunkenbold..."):confused:


(Da muss mir einer was geschickt haben über Vergaser etc., ne Mail, vielen Dank dafür, aber das waren 7MB, das kann ich z.T. nicht runterladen).


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Re: Gas wird im kalten Zustand nicht angenommen (Vergaserpro

#35 

Beitrag von Gast »

Manchmal wird viel geredet, wenn der Tag lang ist. Scherzhaft wird ja auch von Kick Ten Minutes gesprochen. Anderes Thema...

Was hast Du denn nun genau gemacht? Springt sie besser an, wenn Du den Unterdruckschlauch verschließt und auf PRI fährst, oder wie???
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Re: Gas wird im kalten Zustand nicht angenommen (Vergaserpro

#36 

Beitrag von Röm »

tja eigentlich nix, Steffen. Vergaser nochmal gereinigt, Düsennadel wieder eine Stufe höher gehängt und eben den Unterdruckschlauch abgezogen und nen Stoppen rein. Und nochmal neu eingestellt Gemischraube und Standgas, wenn Motor gut warm wie beschrieben. (Hab mir die alten Beiträge alle nochmal genau durchlesen, nicht das einer meint, er hätte das alles umsonst geschrieben :) . Standgas geht aber nach 3 min im Stand von alleine auf 1700U/min, nach 5 min Fahrt isses dann wieder auf 1500.

Aber ich hab jetzt erst heute morgen getestet, mal sehen, wie es heut nachmittag is :confused:
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Re: Gas wird im kalten Zustand nicht angenommen (Vergaserpro

#37 

Beitrag von Gast »

"Eigentlich nix..." ist bei mir etwas anderes.... ;)

Hauptsache, Du hast den Unterdruckanschluß am Deckel wirklich dicht gemacht, wie ich geschrieben habe. Wenn nicht, zieht der Vergaser jetzt Nebenluft, was nicht wirklich gut ist.

Ich erkläre nochmal, warum ich so auf dem Unterdruckanschluß herumreite, falls es noch nicht klar ist:

Ist die Membran im Benzinhahn nicht mehr 100%ig dicht, kann über diesen Weg Benzin angesaugt werden. Und zwar völlig unabhängig von der Choke-Stellung. Was eine mögliche Erklärung dafür wäre, warum Dein Motor mit voll gezogenem Choke offensichtlich nicht anspringt. Der bekäme dann einfach "etwas" zuviel Sprit und das auch bei deaktiviertem Choke....

Gruß.....Steffen
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Re: Gas wird im kalten Zustand nicht angenommen (Vergaserpro

#38 

Beitrag von Röm »

also der Hahn steht jetzt auf "Dauer-Pri" und auf den Öffnungen sind Stoppen druff.

Meine, es wäre etwas besser geworden. Heute morgen (-3°) so ca. 15mal gekickt. Auch nicht toll, aber immerhin. Ausserdem nahm sie besser Gas an danach. Mache für morgen mal die Schläuche wieder dran machen und testen, ob´s das nun wirklich war.

Gruß, Röm


"Update" vom 14.2.: hab gestern Schläuche wieder dran gemacht. Heute morgen kein Unterschied beim Starten, weder besser noch schlechter
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Re: Gas wird im kalten Zustand nicht angenommen (Vergaserpro

#39 

Beitrag von Gast »

Gelöscht auf Userwunsch: Dennis (14.07.2009 22:24)
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Re: Gas wird im kalten Zustand nicht angenommen (Vergaserpro

#40 

Beitrag von Röm »

ne is schon ok, Dodo, mein Dealer hat mir die Seite schon kopiert.

Also das mit dem UnterdruckSchlauch wars dann doch nich. Habs wieder dran gemacht und Karre springt so genauso gut oder schlecht an. Heute morgen so 10 mal gekickt, damit kann ich leben. Und ich kann mir die Sitzheizung und Heizgriffe sparen.

Würde sagen, das ist so wie hier schon beschrieben wurde: die Leerlaufdüse muss sehr sauber sein. Am besten minimal aufreiben.
Wenn die etwas verschmutz ist geht das Standgas runter. Dann stellt man unbewust das Gas an der Leerlaufschraube wieder hoch. Damit ist für den Kaltstart die Klappe aber zu weit geöffnet, und der Choke verliert seine Wirkung und die Karre springt schlecht an.

Könnte so sein, muss aber nicht. Hab sämtliche Kanänle und Düsen mit fl. Butangas (Feuerzeugbenzin Druckflasche, geht super) durchgepustet, zusätzlich vorher noch mit feinen Drähtchen (aus ner Drahtbürste ausgezupft) gereinigt.

Meine zwar, alles wär sowieso sauber gewesen (keinerlei Dreck in Schwimmerkammer) aber das muss trotzdem was gebracht haben. So katastrophal wie vorher isses jetzt nicht mehr, vor allem nimmt sie vernünftig Gas an auch im kalten Zustand. Achja, hatte die Düsennadel eins höher gehängt, Kerze sah sehr weiss aus.


Gruß, Röm
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Re: Gas wird im kalten Zustand nicht angenommen (Vergaserpro

#41 

Beitrag von Gast »

Gelöscht auf Userwunsch: Dennis (14.07.2009 22:24)
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Re: Gas wird im kalten Zustand nicht angenommen (Vergaserpro

#42 

Beitrag von Gast »

....die Leerlaufdüse muss sehr sauber sein. Am besten minimal aufreiben....
Wie (bzw. mit was) willst Du denn die LLD aufreiben? Mit Düsenreibahlen? Die dürften ein etwas zu großes Kaliber haben, selbst in der kleinsten Variante....

Wenn Du weiter tüfteln willst (Vergaser aus- und einbauen geht ja jetzt schnell von der Hand), besorg' Dir doch mal verschiedene Leerlaufdüsen und Leerlaufluftdüsen von Topham.

Was noch in Richtung Zündung möglich ist, habe ich schonmal geschrieben.

Ansonsten hat vielleicht das Bäckerhandwerk eine Lösung parat:


Bild


Gruß.......Steffen
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Re: Gas wird im kalten Zustand nicht angenommen (Vergaserpro

#43 

Beitrag von chris* »

düsennadel höher hängen.... leerlaufdüse dazu einstellen und nu ne viertel bis halbe umdrehnung für den winter wieder etwas rauschrauben.... probier es raus... ansonsten im nächsten winter
grüsse chris
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Re: Gas wird im kalten Zustand nicht angenommen (Vergaserpro

#44 

Beitrag von Röm »

:D der Typ auf dem Müsli da hat wohl auch jahrelang ne MZ angekickt, Steffen..
(die sprangen allerdings auch bei -18° immer an)

Die Choke oder Jokedüse hab ich auch etwas "durchpoliert", Dodo. Allerdings hatte ich keine so kleinen Reibahlen, hab aus ner Drahtbürste nen einzelnen Draht rausgezupft, bisschen aufgerauht und so.

Heute war schon wieder wärmer, und der Bock sprang eigentlich gut an mit viertel-Choke (nur einmal ausgegangen). Die Düsennadel hab ich schon höher gehangen. Tschaun mer mal.

Gruß, Röm
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Re: Gas wird im kalten Zustand nicht angenommen (Vergaserpro

#45 

Beitrag von DR-Berts_Bruder »

Hallo miteinenader..
Habe im November 2 Suzukis gekauft.

Eine 95er DR650RSE mit 30tkm für meinen Kumpel.
Eine 93er DR650RE mit 11500km für meinen Bruder.
Hab den beiden diese Moppeds förmlich aufgeschwatzt,
damit ich 2006 nicht so alleine Endurofahren muss...

Erstere lief einwandfrei.
Die RE meines Bruders dagegen lief von Anfang an
schwer an (auch mit Choke).
Wenn Sie dann an war,
nahm der Motor nur sehr zögerlich Gas an.
So ungefähr 2 min lang. Dann wurde es langsam besser.

Auch in warmem Zustand fehlte etwas Spontanität bei der
Gasannahme.
Beim zarten Gasgeben sank erst ganz leicht die Drehzahl,
um dann doch spontan loszulegen.
Da beim Händler gekauft,
ging die Kleine erstmal zurück zu diesem.
Beim erneuten Abholtermin war das ganze besser -
aber lange noch nicht gut. :mad:

Schliesslich mal im Forum in diesem Beitrag gestöbert.
Resultat:
Vergaser raus -> Deckel runter,
Düsennadel von der mittleren in die tiefste Kerbe eingehängt (d.h. Nadelposition hoch)
den Kunststoffdeckel über der Membran auf Richtplatte abgezogen -
da eine Kerbe darin war und zuguterletzt den Chokekolben raus, leicht eingefettet und wieder rein damit.
:P :P
UNFASSBAR!!!
So ein Unterschied - WAAHNSINN!
Den Vergaser rausoperieren war ganz schön fitzelig,
aber es hat sich ja sowas von gelohnt.
-3°C-> Karre kalt -> Choke rein -> aufs Knöppchen drücken...
bambambambambam.... läuft.
Kurz leicht am Gas spielen ->
sofort nimmt die Kleine Gas an
und zwar auch die allerleisesten Handzuckungen -> 1650-1800-2000rpm -> super!
Auch im warmem Zustand ausprobiert:
Jetzt mal schauen, was über 2000rpm so geht...
Einfach bombastisch.
Spontanste Gasannahme ->
keinerlei Löcher oder Übergangsruckler oder washaltsostört mehr...
Ein Traum.
Falls also jemand auch etwas ähnliches an seiner DR
bemängelt - es muss nicht immer gleich ein anderer Vergaser
her...
Mein Bruderherz wird entzückt sein,
wenn wir übernächstes
Wochenende unser Endurotraining durchziehen.
Er ist bislang nur 30km seit Kauf mehr
damit rumgerumpelt als gefahren.
Das wird ein AHA-Erlebnis.
Danke für den Tipp-EINWANDFREI!
Selbst als Einspritzer-Fahrer muss ich diesem Triebwerk nun
meine Anerkennung aussprechen - macht echt Laune :)
Der wo selbst was
anderes fährt....
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