ich bin mal so frei, und kopiere die Vorstellung die ich vor ein paar Wochen in einem anderen Forum verwendet habe.
Ich wohne ~50km südlich von München.
Stand als Kind neben meinem Papa in der Garage als der seine alte BSA A65 zerschraubt und gepäppelt hat . Seit meine Füße an die Soziusrasten kamen war die tägliche Frage. "... und wo fahren wir heute hin?"
(psychologisch bestimmt die Ursache für meine w650

Nun bin ich seit 20 Jahren selbst Alltagsmotorradfahrer ohne Auto. Habe viele schöne und schön/schreckliche Motorräder besessen und gefahren.
Kümmere mich gern selbst um die meisten Wartungsbanalitäten in unserem kleinen Schrauberidyll, welches ich mir mit meinem besten Freund und Nachbarn teile.
Aaaaber... ich komme wohl grad in die Moto-Midlife-Crisis. Oder bin ich Moto-Misanthrop...?
Die zunehmende Egomanenveranstaltung die sich in den letzten Jahren Motorradfahrer nennt geht einfach mir immer mehr auf den Sack. Manchmal kann ich nicht soviel fressen wie ich kotzen möchte.
Zwischen verängstigten Warnwesten mit Leuchthelm auf 28.000 Euro teuren Expeditionsraumschiffen und rücksichtslosen Carbon Brüllrohridioten fühlt sich meine Motorradfahrerseele nicht mehr zu Hause. Es reizt mich längst nicht mehr im Frühjahr die erste Namlos/Hahntennrunde zu drehen. Mich mit Horden von Rennradlern, Wohnmobilen, Reisebussen um die (von wem auch immer ausgelobten) schönsten Ecken der Welt zu streiten gibt mir nichts mehr.
Ich weiß, ich weiß... man darf niemandem die Freuden verwehren derer man selbst habhaft zu werden sucht... Will ich ja auch gar nicht.
Jetzt aber mal positiv zum Abschluss:
Das Reisen auf kleinsten Sträßchen, das Entdecken mit Tarp und Hängematte im Gepäck bereitet mir noch immer riesigen Spaß.
Und Zentraleuropa hat so viel zu bieten und so vieles das ich noch nicht kenne und gesehen habe. Dafür brauche ich keine 120ps, keine Modi, keine Mikrochips....
Daher habe ich meine R-nineT urban G\S vor ein paar Wochen verkauft und hätte mir gerne eine sommer diesel gekauft. Das ist im Moment aber gar nicht mehr möglich. In der näheren Auswahl waren nun noch eine Royal Enfield Himalayan oder eine Suzuki DR 650 se.
Seit gestern nun besitze ich eine 97er sp46.
wieder selber schrauben. Keine sinnlosen jahresinspektionen. Kein diagnosegerät... keine gaspotis...Keine klappenauspüffe...
Und doch ein bisschen mehr braaap als die Himalayan.

eigentlich waren hier ein paar Bilder von meinen Moperds und der kleinen feinen Werkstatt eingefügt, aber das Forum sagt ich darf das nicht.
apropos Forum. viel lesen wird man nicht von mir, ich habe mir vor vielen Jahren die Hörner mit zigtausend Beiträgen in anderen Foren ausreichend abgestoßen. ich finde es aber toll dass es dieses Forum gibt, danke dafür! und für die vielen tollen Tipps die ich jetzt
und vor dem Kauf schon für meine neue dr bekommen habe.
allen das Beste
keep the rubber side down
Marc