Ventile einstellen auf falschem OT

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kaputtmach
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Ventile einstellen auf falschem OT

#1 

Beitrag von kaputtmach »

 Themenstarter

Da ich beim letzten Mal falsch verstanden wurde möchte ich mich nochmal kurz vorstellen.

Mein Name ist Andreas und bin mittlerweile 43 Jahre alt. Nachdem mein Arbeitgeber vor 3 Jahren leider Insolvent war, habe ich seit 3 Monaten wieder eine Arbeit als Elektriker gefunden. Bin aber nur zu 60% angestellt, würde sehr gerne mehr arbeiten, ist aber im Augenblick nicht möglich. Meine Einsatzstellen wechseln, deshalb bin ich auf ein Fahrzeug angewiesen. Von meinem Arbeitgeber bekomme ich 30 Cent pro km. Mein Nettogehalt beträgt im Durchschnitt 825 Euro Netto + die Fahrtkosten. Im letzten Jahr, habe ich mir eine DR gekauft, da ich davon überzeugt war, dass es billiger ist als autofahren.
Ich muss sehr sparsam sein, deshalb der Kommentar in meinem letzten Beitrag. Damit wollte ich nicht die DR schlecht machen oder jemanden beleidigen. Nachdem ich den TÜV diese Woche erfolgreich bestanden habe, dachte ich mir, ich müsste die Wartungsarbeiten noch erledigen. Unter anderem die Ventile einstellen.

Zu meinem Problem. Nach dem Einstellen der Ventile rastet der Dekohebel nicht mehr ein und der Motor läßt sich kaum durchtreten. Irgendwo hab ich mal gelesen, das es passieren soll, wenn man die Ventile auf dem falschen OT einstellt. Ich habe dann eine weitere Einstellung vorgenommen und dazu den nächsten Takt genommen. Also wieder auf OT, aber Kolben einmal nach unten und wieder zurück. Keine Änderung.
Kann das jemand verstehen und mir erklären, was ich falsch gemacht habe. Wie bekomme ich das wieder hin. Ich habe gestern und heute unzählige Versuche unternommen, leider ohne Erfolg. In eine Werkstatt gehen, kann ich mir nicht leisten.

Wäre nett wenn ihr mir helfen könntet. Bin völlig ratlos und verstehen kann ich das überhaupt nicht. Das Motorrad lief bis dahin wirklich sehr gut.

Gruß Andreas
Hacky
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Re: Ventile einstellen auf falschem OT

#2 

Beitrag von Hacky »

Moin Andreas, auf ein neues :wink:

Ich kenne mich mit den Kickern nicht so aus, aber laut WHB soll nach dem Ventile einstellen auch der Dekozug neu justiert werden!

Und zwar so, das bei gedrücktem Deko-Hebel zwischen dem Hebel am Motor und der Zylinderkopfhaube kein Spiel mehr ist!

Vielleicht hilfts...
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Re: Ventile einstellen auf falschem OT

#3 

Beitrag von ducmotom »

Also wenn Du wirklich die Ventile im OT des falschen Takt eingestellt hast, dann:
Dreh den Motor auf OT und rüttel mal an den Kipphebeln, dort wirst Du dein eigestelltes Spiel fühlen.
Wenn das nur ein zehnteloder so ist, dreh den Motor ein Kurbelwellenumdrehung weiter bist die Markierung des Rotors wieder im Schauloch erscheint.
Dann rüttel noch mal an den Kipphebeln, jetzt müßte das spürbare Spiel viel größer sein.
Wenn das so ist, hast Du "den richtigen OT" und kannst die Ventile korrekt einstellen.
Wenn das nicht so ist und Du kein Spiel spüren kannst, dann war der erste OT der richtige.
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Wenn Gott gewollt hätte das Motorräder sauber sind, wär Spüli im Regen!
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Re: Ventile einstellen auf falschem OT

#4 

Beitrag von kaputtmach »

 Themenstarter

@Hacky

Das war mein erster Gedanke. Einstellen funktionierte nicht. Mir war überhaupt nicht klar, dass es eine Rolle spielt, ob der OT passt. Dachte in beiden Situationen sind die Ventile geschlossen und die Situation gleich.
ducmotom hat geschrieben:Also wenn Du wirklich die Ventile im OT des falschen Takt eingestellt hast, dann:
Dreh den Motor auf OT und rüttel mal an den Kipphebeln, dort wirst Du dein eigestelltes Spiel fühlen.
Wenn das nur ein zehnteloder so ist, dreh den Motor ein Kurbelwellenumdrehung weiter bist die Markierung des Rotors wieder im Schauloch erscheint.
Dann rüttel noch mal an den Kipphebeln, jetzt müßte das spürbare Spiel viel größer sein.
Wenn das so ist, hast Du "den richtigen OT" und kannst die Ventile korrekt einstellen.
Wenn das nicht so ist und Du kein Spiel spüren kannst, dann war der erste OT der richtige.
Nachdem ich die Ventildeckel abgenommen hatte dachte ich, um Gottes Willen, da ist ja gar kein Spiel.

Das würde sich mit Deinem Text decken. Ich hab inzwischen mindest 5 mal versucht die Ventile auf dem jeweils anderen OT einzustellen. Ohne Erfolg. Der Motor ist noch nicht gelaufen, trotzdem habe ich Angst die Ventile beschädigt zu haben. Durchgetreten hab ich ihn.

Ist die Vorgabe der Nockenwelle auf den zwei oberen Todpunkten verschieden? Es müssen doch alle Ventile geschlossen sein, damit der Kolben die Ventile nicht beschädigt?
Und trotzdem gibt es Unterschiede?

Ich suche den OT in dem ich das Hinterrad drehe. Bei meinem Motorrad kann man auch nicht mit viel Gewalt die Abdeckung am Lichtmaschinengehäuse entfernen. Es fällt mir sehr schwer, im Schauloch nachzusehen und das Hinterrad zu drehen.

Ich mache mich mal wieder an meine Arbeit.

kaputtmach
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Re: Ventile einstellen auf falschem OT

#5 

Beitrag von ducmotom »

kaputtmach hat geschrieben:
Ich suche den OT in dem ich das Hinterrad drehe. Bei meinem Motorrad kann man auch nicht mit viel Gewalt die Abdeckung am Lichtmaschinengehäuse entfernen. Es fällt mir sehr schwer, im Schauloch nachzusehen und das Hinterrad zu drehen.

Ich mache mich mal wieder an meine Arbeit.

kaputtmach
Mach eine Zündkerze raus und steck einen Trinkhalm rein, an dem siest Du dann die stellung des Kolbens und sollte sich der Trikhalm verkanten zerstört er nichts(Also keinen Schraubenzieher verwenden).

In deinem ersten Posting schreibst Du, dass Du die anfallenen Wartungsarbeiten noch zu erledigen hättest.
Dazu gehört aber auch das Spannen der Ausgleichwellenkette!
Dabei hättest Du sowieso den Lima-Deckel runter und könntest den Motor mit dem Schlüssel durchdrehn und auf die Markierung achten wenn Du schon den kleinen Wartungsdeckel nicht abbekommst.

Noch was, bitte nimms nicht persönlich!
Hast Du sowas schon mal gemacht?
Da kann man nähmlich viel Geld verbutteln, wenn man beim Ventileeinstellen Fehler macht(eingelaufene Nockenwelle/Kipphebel usw.)
Da sind schnell mal 200-300€ Materialkosten fällig.
Wo bist Du denn her?
Evtl. kann Dir jemand in der Nähe helfen.
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#6 

Beitrag von Wooky »

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Re: Ventile einstellen auf falschem OT

#7 

Beitrag von ELVIS »

Denk dran, daß auf dem Polrad mehrere Markierungen sind - aber nur die mit dem "T" ist passend. Die muß in dem kleinen Schauloch unter dem 17er Stopfen erscheinen.
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Re: Ventile einstellen auf falschem OT

#8 

Beitrag von Frischling1991 »

AN den Kaputtmach(er): Hast du denn vor dem Einstellen mal das Spiel einfach nur kontrolliert, oder direkt Konterung gelöst und los?

Du hattest ja geschrieben, dass sie soweit prima lief, dh. dein Ventilspiel kann vor deiner Wartungsaktion nicht übermäßig verstellt gewesen sein. Wenn das Spiel aber bei deiner Kontrolle vor dem Verstellen extrem klein war, und du es größer stellen wolltest, denke ich hattest du den falschen OT erwischt, mit dem von Wooky gennanten minimalem Spiel im Übergang.
Im anderen Fall, hättest du ja alles richtig gemacht, zumindest von der Theorie her, und dein Problem ist vielleicht gar nicht bei den Ventilen selbst zu suchen?

Gruß, Dennis
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Re: Ventile einstellen auf falschem OT

#9 

Beitrag von Mathias »

kaputtmach hat geschrieben:.......Das war mein erster Gedanke. Einstellen funktionierte nicht. Mir war überhaupt nicht klar, dass es eine Rolle spielt, ob der OT passt. Dachte in beiden Situationen sind die Ventile geschlossen und die Situation gleich.......
kaputtmach hat geschrieben:.....Ist die Vorgabe der Nockenwelle auf den zwei oberen Todpunkten verschieden? Es müssen doch alle Ventile geschlossen sein, damit der Kolben die Ventile nicht beschädigt?
Und trotzdem gibt es Unterschiede?
Wooky ging ja schon darauf ein aber mal zur Erklärung:

Im Ausstoßtakt schiebt der Kolben das Abgas aus dem Zylinder. Kurz vor dem OT des Ausstoßtakts wird das Einlassventil geöffnet ( Ventilüberschneidung ). Das Auslassventil schließt ers kurz nachdem der Kolben den oberen Todpunkt erreicht hat.

Nein, die Nockenwelle betätigt die Ventile im Kompressionstakt anderst, als im Ausstoßtakt.

Wenn Du im falschen OT die Ventile einstellst, dann hast Du ja erstmal Spannung auf den Ventilfedern, die gegen die Kipphebel drücken. Damit schraubst Du Dich natürlich..... dumm und dämlich :-)
kaputtmach hat geschrieben:...... und der Motor läßt sich kaum durchtreten......
Mal eine Theorie :?: Wenn Du die Ventile so eingestellt hast. schließen das Auslaßventil im Ausstoßtakt viel zu früh. Der Kolben schiebt aber noch Luft vor sich her.... Da der Zylinder jetzt im Idealfall dicht ist.... Kann die Luft erstmal nirgends hin. Dieser Druck sorgt dafür, dass Du kaum noch durchtreten kannst.

Ein weiteres Indiz, neben der langen Einstellarbeit, dafür, dass Du tatsächlich im OT des Ausstoßtaktes warst.

Im richtigen OT wird das Einstellen dafür zum Kinderspiel :mrgreen:
kaputtmach hat geschrieben:....Ich suche den OT in dem ich das Hinterrad drehe. Bei meinem Motorrad kann man auch nicht mit viel Gewalt die Abdeckung am Lichtmaschinengehäuse entfernen. Es fällt mir sehr schwer, im Schauloch nachzusehen und das Hinterrad zu drehen.....
Das kennst nicht nur Du...... Easy hat da eine sehr spannende Lösung, nur traue ich mich nicht meinen Deckel mit Gewalt zu öffnen. :roll:
http://www.tigerparts.de/shop/main_bigw ... ms_id=2769

....deshalb mache ich es genauso.... 5 Gang, Hinterrad drehen....

Kürzlich war irgendwo ein Thread, in dem es um den OT ging. Aus dem Grund war ich der Meinung, dass es nie ein Fehler ist auf OT zu stellen, da es eine gute Übung ist.
Und das meine ich hauptsächlich deshalb, weil ich auch ständig im OT des Ausstoßstakts lande :!:

Ich weiß jetzt nicht genau, warum das so ist, aber wenn Du den OT hast..... es der Falsche ist..... ich seh es auch nur an den Kipphebeln.... also immer Deckel ab.... ob es einen weitere Möglichkeit gibt, weiß ich nicht....
dann dreh ich vom OT des Ausstoßtakts das Rad rückwarts.... also nicht in Laufrichtung.... damit finde ich ihn wesentlich leichter.
ducmotom hat geschrieben:......Mach eine Zündkerze raus und steck einen Trinkhalm rein, an dem siest Du dann die stellung des Kolbens und sollte sich der Trikhalm verkanten zerstört er nichts(Also keinen Schraubenzieher verwenden).....
..... schöne Sache, dann musst Du nicht drehen und über dem Schauloch hängen. ;-) Und nimmt das mit dem Schraubenzieher ernst..... Ich bin gerade dabei meine SP42 für den TÜV vorzubereiten. Wenn schon die Verkleidung ab ist.... und der Motorschutzbügel.... Ich hab den Steckschlüssel von einem Knarrensatz genommen..... der ist ja etwas dicker..... das wird schon gehen :roll:
Einfach lassen .....dachte mir, ich lass ihn auch nicht aus der Hand.... :roll: Nimm einen Strohhalm..... mach ich in Zukunft auch wieder. :oops:

Was ist den aus dem Festziehen der Speichen geworden :?:
Mathias
1983-heute

Ex-Moped´s: DKW-25, DR 600S, DR 600 Dakar, GSX 1100 GS110X , GSX-R 1100, usw......., Vespa Cosa 200, DR650RS SP42B R.I.P :-(,R1200GS

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