Virago 535 nimmt kein Gas an

[deFlachser]

Hallo Leute,

stelle das mal hier ein, weils halt nirgendwo anders passt und auch keine DR ist .

Elkes Virago wollte ich morgen zum TÜV fahren. Also hin zum Unterstellplatz mit der 45er zum Mopedtausch.

Sie sprang mit Choke auch sofort an. Leider nimmt sie kein Gas an. Wieviel Sprit drin ist und wie alt die Plörre ist, konnte ich nicht feststellen. Also fix wieder zurück, und 5 Liter frischen Sprit geholt und reingekippt. Das ganze dann gut durchgemischt .

Mittlerweile hat dann auch die Batterie geschwächelt. Kein Problem, hab ja Starthilfe. Am Sprit hats offenbar nicht gelegen. Sie läuft im Stand wunderbar, aber sobald ich versuche Gas zu geben, geht sie aus.

Was ich nicht unerwähnt lassen kann, ist, daß es sich bei der Yamaha leider um eine Standuhr handelt. Ich fahre sie nur von TÜV zu TÜV . Nun soll sie verkauft werden, vielleicht möchte sie das nicht, wer weiß.

Es sind offenbar Gleichdruckvergaser verbaut, alles original, offene Leistung mit 46 PS.
Könnte es sein, daß die Membranen hinüber sind und das der Grund für die Verweigerung der Gasannahme? Die Drosselklappe geht auf aber der Schieber nicht? Dadurch nur mehr Luftzufuhr aber kein Sprit?
Wäre das denn so oder mache ich einen Denkfehler?
Und beide Membranen gleichzeitig defekt?
Als ich im Frühsommer ne kurze Runde gedreht habe, fiel mir auf, daß sie unwillig Gas annimmt. Waren das erste Vorboten für solch einen Defekt?

Hoffe auf Tips und Tricks, wie immer halt . Auch wenns ein Fremdmoped ist.

Vergaser Virago

Unter den Deckeln sollten sich die Membranen befinden. Man scheint gut dran zu kommen.

Gruß Stefan

[kermit]

Guude. Wenn sie lange stand, schau dir mal die seitlichen Bohrungen im Düsenstock an. Die gehen gerne zu und dann hast du genau das Verhalten.

[deFlachser]

Guude. Wenn sie lange stand, schau dir mal die seitlichen Bohrungen im Düsenstock an. Die gehen gerne zu und dann hast du genau das Verhalten.

Danke, komme ich da dran ohne die Vergaser auszubauen? Von der Membranseite, Schieber raus.
Habe an der noch nie was gemacht bzw. machen müssen.
Da wo die steht, darf nämlich nicht geschraubt werden. Zu mir bekomme ich sie auch nicht so einfach.
Wenn ich da so dran käme wäre das natürlich klasse. Das dauert dann nicht lange, keiner merkt was und es gibt keinen Ärger .

Gruß Stefan

[kermit]

Nee, da muss die Schwimmerkammer ab.
Empfielt sich auch, die Gaser direkt zum Ultraschall zu geben. Bei der GS 500 von meinem Bruder, die 10 Jahre stand, hab ich am Ende direkt nen kompletten Überholsatz mit allen Düsen, Nadeln und ORingen verbaut, da die ganze Schlonze kaum rausging ... Und da war noch der gute Sprit drin, nicht die Alloholbrühe

[kermit]

Wenn du gar nicht vor Ort schrauben kannst, wär ne Dose Vergaserreiniger ev. einen Versuch wert. Aber gegen hartnäckigen Dreck und Grünspan hilft das Zeug eher nicht.

[kermit]

P S. Sprit bekommt sie?
Nicht, dass die Benzinpumpe einen weg hat und beim Gas geben nicht genug ankommt.

[kermit]

Wenns so aussieht, wirds schwierig, das sauber zu bekommen...

[deFlachser]

Nee, da muss die Schwimmerkammer ab.

Vielleicht komme ich da von der anderen Seite dran, ich hoffe es zumindest, ohne größere Demontagen.

wär ne Dose Vergaserreiniger

In den Tank? Das müsste sich doch gut mit Sprit vermischen, oder? Und dann ewig im Standgas laufen lassen, hmm.

P S. Sprit bekommt sie?
Nicht, dass die Benzinpumpe einen weg hat und beim Gas geben nicht genug ankommt.

Das wäre wahrscheinlich der Worstcase .

Ich werde mal probieren an die Schwimmerkammern dranzukommem, da sehe ich vielleicht klarer, was es sein könnte. Auf der fotografierten Seite mal die Deckel runter und nach den Membranen schauen.

Erst mal danke für die schnellen Tips. Ich werde berichten sobald ich dazu gekommen bin.

Gruß Stefan

[deFlachser]

So, nun habe ich mich heute ca. 1 1/2 Stunden mit der Virago beschäftigt. Man muß schon ein bisschen Spaß verstehen. Vergaserausbau iss bei den DR's schon Gefrickel aber bei der 535 eine Herausforderung. Mit der Kopflampe in dem dunklen Stellplatz nochmal mehr .
Jedenfalls hab ich die beiden raus, Ansaugstutzen muss mit ab.
Dann die Luftschnudel lösen. Irgendwann hab ich es dann geschafft, die Ansaugstutzen nach oben in den Luftfilterkasten zu schieben und zwar ca. soviel wie die normalerweise auf den Vergasern sitzen.
Durch den so gewonnenen Platz, konnte ich die Vergaser ein bisschen nach oben schieben (ist bei dem Modell der Rahmen) und dann auf der linken Seite entnehmen.
Nun liegen die auch noch auf dem OP-Tisch, langsam wirds eng und unübersichtlich.
Hab als erstes mal die Schwimmerkammer geöffnet, sieht gut aus, bis auf leichte Ablagerungen. Die konnte ich mittels Bremsenreiniger und Q-Tips leicht säubern. Die Düsen sind noch messingfarben, nicht grün und auch nicht verstopft, so wie ich das bisher sehe.
Und jetzt kommts, hatte ich bisher noch nie gehabt/gesehen.
Bin halt wie ich das so bei den Gleichstromvergasern immer mache, mit dem Finger rein und wollte mal die Schieber anheben. Es tut sich genau nix. Das hatte ich als erstes gemacht, als ich die Dinger endlich in der Hand hatte. Ganz klar, Problem erkannt und mich schon gefreut. Nun habe ich die Dinger schon mit diesem Würth Wartungsspray und auch mit Bremsenreiniger eingejaucht.
Dann erst mal Essen vorbereitet. Wieder frohen Mutes in den Keller. Wieder nix, als hätte man die Schieber mit 2K Kleber eingebaut.

Jetzt hoffe ich, dass jemand von euch ne zündende Idee hat, wie ich die Dinger lösen kann. Habe auch schon einen kleinen Schraubendreher angesetzt und damit versucht, auch nix. Zuviel Gewalt will ich nicht anwenden, ist doch empfindlich so ein Vergaser.

Also her mit dem Schwarmwissen.

Grüße vom mittlerweile etwas verzweifelten Flachser

Ach ja, die Stutzen sind jetzt im Rahmen und ich kann sie nicht wieder rausziehen. Reindrücken ging hingegen ganz einfach. Vielleicht hat auch hier jemand einen Tipp oder sogar schon gemacht. Irgendwie müssen die ja schließlich wieder drauf.

[TST]

Hi Stefan,

hast Du es schon mal mit Erwärmen probiert ? In den Spalt mit einer feinen Kanüle zusätzlich Aceton einträufeln um die Verharzung zu lösen. Das har bei mir immer funktioniert. So mache ich es auch mit eingeklebten Schrauben.

Viel Erfolg Thomas

[dodderer]

https://www.viragoforum.de/

[deFlachser]

Hi Thomas,
nee, erwärmt habe ich noch nicht, iss aber zumindest einen Versuch wert.
Aceton kann ich mir Montag im Drugstore holen. Hatten wir ja immer zum Reinigen genommen um dann die Glasbruchmelder zu kleben, stimmts .
Allerdings ist da nirgends ein Spalt, also hab keinen gesehen.
Nen Heisluftfön habe ich da und werde das mal vorsichtig testen. Heute aber nicht mehr.
Erstmal danke fürs mithirnen .

Gruß Stefan

[hiha]

Ich hatte neulich Viragovergaser mit dem gleichen Problem auf dem Tisch. Die Kolben waren aus Kunststoff, weshalb ich Aceton und übermäßige Erwärmung erstmal vermeiden würde. Ich bin mit Petroleum durch den alten Bapp gekommen.
Gruß
Hans

[deFlachser]

Moin Hans,

die meisten Kolben sind offenbar aus Kunststoff, aber dieser sollte doch solche Mittel wie Aceton aushalten, oder? An diese Akkus für Brandmeldeanlagen etc. darf man dagegen nicht ran. Das löst sofort das Gehäuse an.

Tja und warmmachen. Wollte die Vergaser ein bißchen erwärmen aber nicht bei 200 Grad im Ofen backen. Auch das sollte dem Kunststoff nichts ausmachen. Die Vergaser sitzen zwischen den Zylindern und werden dort ja auch schon recht warm.

Und wo bekommt man heutzutage noch ganz normales, stinkiges Petroleum zum reellen Preis zu kaufen?
Wie lange hast Du die Teile denn damit behandelt, bis die wieder frei waren?

Und, ganz wichtig, hast Du die Vergaser selbst eingebaut? Wegen dem Problem mit den Ansauggummis die ich schon erwähnte.

Die Vergaser komplett ins Ultraschall zu schmeißen, iss wohl auch keine gute Idee.

Gruß Stefan

[deFlachser]

Sodele, eigentlich wollte ich heute endlich mal so gar nix tun. Iss ja auch mal schön.
Nun ließen mir aber die Vergaser keine Ruhe, also so hirntechnisch.
Und bevor ich nix mache außer ständig dran zu denken, wie bekomme ich diese Schei... Kolben da zerstörungsfrei raus, bin ich doch nochmal in die Katakomben.
Heißluftpistole ausgepackt und das ganze vorsichtig erwärmt. Und siehe da, ich konnte sie entnehmen .
Kolben und Vergaserlaufbahn mit Sprit gesäubert und alles wieder zusammen gesetzt. Noch einen neuen Verbindungsschlauch zwischen die Kammern und fertig.
Nun könnte ich mich entspannt aufs Sofa setzen und eben nix tun.
Es geht aber wieder im Kopf weiter mit dem Engelchen und dem Teufelchen.
Das Teufelchen meint, wie lange willste jetzt mit dem Einbau warten. Iss schönes Gefummel und das wird so leicht eh nix. Außerdem liegen da bestimmt noch mehr Probleme an. Glaubst doch nicht im Ernst, das Möp würde nun wieder laufen, haha .
Das Engelchen ist wiederum der Meinung, haste gut gemacht und für heute ist genug. Bau die Dinger in der kommenden Woche abends nach Feierabend ein und ruh dich heute aus.
Wirst sehen, die sind ruckzuck drin, einfach umgekehrte Reihenfolge, Knöpfchen drücken, sie tut was sie soll und dann fährste zum TÜV .
Bin gespannt, wer die Oberhand gewinnt .

Jedenfalls nochmal Dank dem Thomas und dem Hans fürs mithirnen und die prompten Antworten. Dem Kermit natürlich auch und gut, daß sich Deine Vermutung mit dem Düsengeraffel nicht bestätigt hat.

Gruß Stefan