SP46B Lichtmaschine und Regler

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hans_olo
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SP46B Lichtmaschine und Regler

#1 

Beitrag von hans_olo »

 Themenstarter

Hallo zusammen,

Ich hab da so ein Rätsel mit meinem Ladesystem. Neulich bin ich mit frisch geladener Batterie losgefahren, hab einen Freund besucht, ca. 25 km entfernt, dort ein paar Stunden verbracht und als ich heimfahren wollte, musste er mir Starthilfe geben. Ich dachte erst, vielleicht hab ich aus Versehen das Standlicht angelassen oder so. Aber nach ca 10km ging mir dann die Kist ebeim Fahren aus. Testhalber hab ich dann das Licht ausgeschaltet, lief dann kurz wieder, ein paar Meter später war dann aber endgültig Schluss – keine Batterieleistung mehr. Also hab ich die Pannenhilfe von der Versicherung gerufen, die haben Starthilfe gegeben, keine Ladespannung gemessen und mich dann nach Hause abgeschleppt.

Ich hab gelesen, dass Lichtmaschinen nach 26 Jahren auch einfach mal aufgeben können, also hab ich eine bestellt. Aber bevor ich ölige Pfoten kriege, wollte ich erstmal nachmessen, was da überhaupt los ist.

- Die drei Wicklungen haben keinen Widerstand gegeneinander und keinen Kurzschluss gegen Masse. Klingt schon mal gut.

- Batterie geladen, die Ziege laufen lassen und die Wechselspannung zwischen den Wicklungen gemessen: locker über 75 V, je nach Drehzahl bis 90 V. Sieht für mich okay aus.

- Den Regler gemessen: Zwischen Minus-Anschluss und den Wicklungen kriege ich überall etwa denselben Widerstandswert von 0,470 – 0,490 Ohm. Zwischen Plus-Anschluss und Wicklungen keine Verbindung. So ungefähr wie es laut WHB sein soll.

- Mit laufendem Motor die Batteriespannung gemessen: 13,6 V. Das irritiert mich etwas, weil da eigentlich 14,0 V oder noch ein bisschen mehr stehen sollten. Wenn ich den Motor abstelle, hab ich 13,4 V.

Was übersehe ich? Die Ladespannung wirkt ein bisschen schwach. Soll ich lieber den Regler austauschen oder gleich Regler und Lichtmaschine? Hat jemand eine Empfehlung für einen guten Regler? Es gibt ja Anbieter von ... bis, mit ziemlicher Preisspanne. Preis ist jetzt nicht das Thema, ich hätte schon gern ein zuverlässiges Teil ;-) Und dann stellt sich mir die Frage, soll ich einen normalen Shunt-Regler einbauen oder einen Längsregler, um die neue LiMa hitzetechnisch zu schonen?

Achso, an dem Tag war es locker 30 Grad heiss, und ich hatte auf dem Hinweg ca eine 3/4h Stop and Go in der direkten Sonne für eine Strecke von ca 3-4 km, ohne eine Chance, vorbeizufahren. Vielleicht hat das auch was gekillt.

Cheers, Stefan

P.S.: Schön, wieder hier zu sein :-)
Motzkeks
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Re: SP46B Lichtmaschine und Regler

#2 

Beitrag von Motzkeks »

Ich hatte einen Bekannten, der blieb mit seiner Big liegen, weil die Plusleitung am Stecker vom Regler auseinander gefault war. Die Crimpverbindung löste sich, Kabel fiel aus dem Kabelschuh. Die Korrosion erzeugte Widerstand, weshalb die Ladespannung auch in die Knie ging. Würde ich mal vor allem anderen prüfen - die Lima war da gemäß der Messwerte nämlich auch in Ordnung.

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Der Aynchel schwört beim Regler auf Shingdeng Mosfet. Hab auch so einen liegen, aber noch keine Zeit zum Ausprobieren gehabt.
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Ulf
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Re: SP46B Lichtmaschine und Regler

#3 

Beitrag von Ulf »

Hi Stefan,
schön mal wieder von dir zu lesen!
Hat die SE einen Regler-Stecker mit 6 Drähten? Wenn ja, hat er einen Spannungssensor.
Die Leitung sollte Richtung Cockpit gehen, prüft dort die Spannung und meldet dem
Regler zurück, wenn es z.B. bei Licht an durch Leitungsverlust weniger wird, der Regler legt dann nach.
Wenn das nicht genutzt wird (hab mehrmals gesehen, dass die Leitung direkt mit
Batterieplus zusammen geführt wurde) ist die Ausgangsspannung etwas geringer.
Mit HRT hatte ich vor Jahren über den Längsregler gesprochen. Ich meine er riet damals ab.
Begründung war, dass dann evtl. in den Generatorwicklungen die Spannungen zu hoch werden
und durch den mittlerweile 30j alten Lack schlagen könnten. Anders herum meinte er auch,
das die Lima eine magnetische Selbstbegrenzung über die Drehzahl hat, kann sein
das da Remanenz oder Trägheit bei der Polumkehr genannt wurden, er ist Ingenieur für sowas
und ich hab mir nicht alles gemerkt. Sie würde halt trotz des Shuntreglers nicht durchbrennen.
Wenn alle Kontakte sauber sind, die Masseverbindung steht, Feedbackleitung am Cockpit i.O.
würde ich auch den von Aynchel empfohlenen Regler nehmen.
Vllt. kannst du die Spannungsmessung nochmal bei wirklich warmgefahrenem Motor wiederholen,
falls die Lackisolierung der Spulen erst bei hohen Öltemperaturen zickt. Heut wirds warm :)
Gruß Ulf, wieder Ritter Wendehals von Zehnprozent
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hans_olo
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Re: SP46B Lichtmaschine und Regler

#4 

Beitrag von hans_olo »

 Themenstarter

Hi Ulf,
ja, ab und zu ziehts mich mal auf die DR, und hier wollte ich eh schon länger mal wieder Laut geben, und das ist ja jetzt die perfekte Gelegenheit.

Also mein Stecker hat nur 5 Anschlüsse, wenn ich einen Regler mit Referenzspannung einbauen mochte, muss ich die also irgendwo anders her ziehen. Die Anschlüse sehen erstmal nicht korrodiert aus, soweit ich von unten hineinschauen kann, aber ich kriege gerade den Stecker nicht ab und den Regler auch nicht los, diese Schrauben sitzen irgendwie verdammt fest, sind ansonsten aus gehärteter Butter und im Dunkeln in der Garage krieg ich grad den Kreuzmeissel nicht richtig angesetzt... muss ich morgen im Hellen mal mit freundlicher Gewalt überreden ;-)

Die LiMa ist irgendwas von Moose Racing, hat mir der freundliche HRT verkauft ;-), ich sehe die Wicklungen schön dick mit Kunststoff eingejaucht, da glaube ich nicht, das so schnell was durchschlägt. Ich hab die Herrschaften mal wegen einem Datenblatt angeschrieben. Und Danke für den Hinweis mit der Selbstbegrenzung, das hab ich mal nachgelesen, das heisst ja, dass die Lichtmaschine nicht beliebig hohe Leistung abgibt, auch wenn die Drehzahl hochgeht, das heisst auch, das bei einer Abregelung durch den Längsregler keine beliebig hohen Leerlaufspannungen entstehen können. Ich muss nochmal drüber schlafen, bevor ich was bestelle. Ich schau mir auf jeden Fall auch mal Aynchels Empfehlung an, vielleicht hat er ja einen Link für mich?
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