Martl hat geschrieben:Zu guter Letzt:
Schwarze Schrift auf gelbem Grund,
halte Abstand bleib gesund
Wie sagte mein Fahrlehrer immer:
Wer dreimal durch die Prüfung fällt bekommt ein gelbes Nummerschild
Direkte Feinbilder hab ich auf der Straße eigentlich nicht. Dafür gibt es einfach zu
viele verschiedene Deppen da draußen. Ich hab mal ein paar charakterisiert.
Der Coole
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Der Coole ist grundsätzlich männlich und in der Regel 18-25 Jahre alt,
auch wenn sein Verhalten eher auf ein Kleinkind schließen läßt.
Im Straßenverkehr ist Mr. Cool schnell an seiner Fahrweise zu erkennen,
die an einen auf der Flucht befindlichen Hasen erinnert.
Kurven, Abbiegungen oder Spurwechsel werden von ihm grundsätzlich im Haken genommen,
wobei die Physik kurzzeitig außer Kraft gesetzt zu sein scheint.
Und genau wie ein Hase ist auch er in der Lage noch eben vor dem entgegenkommenden
Mopped auf die Straße einzubiegen oder nach links abzubiegen...verzeihung...
einen Haken zu schlagen.
Der Coole kennt kein Tempolimit, keine Blinker und keinen Sicherheitsabstand.
Auf Geraden gibt er unnachgiebig Gas um dann vor der nächsten Kurve heftig für den
nächsten Haken zu bremsen. Trotz, oder gerade wegen seiner coolen Fahrweise hält er
sich für überaus begabt und jedem anderen Verkehrteilnehmer überlegen.
Aufgrund dessen ist er auch des öfteren auf kurvigen Strecken ein beliebtes Spielzeug
von Motorradfahrern. Aber vorsicht. Das Ego des Coolen ist sehr zerbrechlich.
Besonders wenn er "Chicks" mit an Board hat kann er dann unberechenbar werden.
Opa Heinz
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Opa Heinz ist etwa 75 Jahre alt und meistens in einem älteren Wagen der
Oberklasse (7´er BMW o.ä.) unterwegs, dessen 150 Pferde aber anscheinend
zu Hause auf der Wiese stehen.
Er hat seinen Führerschein "nach dem Kriech" gemacht und seine Fahrweise
deutet auch eindeutig auf eine Zeit hin, wo man häufiger Trümmern auf der
Straße ausweichen mußte. Aufgrund dessen weicht Opa Heinz ständig kompletten
Häuserzeilen aus die auf der Straße liegen. Nun ja....das Ausweichen liegt ihm
halt jetzt im Blut. Und früher war auch einfach weniger Verkehr.
Trotzdem fährt Opa Heinz seiner Meinung nach sehr gut und, wie er stets zu
betonen weiß, "Seit fuffzich Jahren unfallfrei". Seine Versicherung sieht das
allerdings ein wenig anders.
Aufgrund seiner "hervorragenden Sehkraft für sein Alter" (nur der Rücken macht
wegen dem ständigen Vorbeugen im Auto langsam Probleme) orientiert Opa Heinz sich
auf der Landstraße an den anderen Verkehrsteilnehmer, wobei ihm die Mittellinie als
zusätzliche Orientierung dient. Hier ist deswegen beim Überholen Vorsicht geboten.
Wird Opa Heinz überholt, so paßt er seine Geschwindigkeit sofort an die des Überholenden
an, wofür er auch mal das eine oder andere Pferd wieder von der Wiese holt.
Hier gilt: Überraschend vorbei und schnell ausser Sichtweite kommen.
Wenn Opa Heinz sich mit der Lichthupe beschwert, dann war alles richtig.
Der Businessman / Businesswomen
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Der Businessman gehört zur Kategorie der wichtigen Leute und hat im Straßenverkehr
deswegen wichtigeres zu tun als sich um Regeln oder andere Verkehrsteilnehmer zu kümmern.
Wichtig ist ganz alleine daß er sein Ziel möglichst in Nullzeit erreicht, während
am Handy schon einmal der nächste Termin klar gemacht wird.
Wobei er sich nie gefragt hat, wieso es für seinen Wagen keine Freisprecheinrichtung gibt.
Seine Fahrweise hat deswegen auch den Charme eines 200 km/h schnellen Bulldozers,
der von einem Blinden mit der Reaktionszeit eines Faultiers gesteuert wird.
Hindernisse aka andere Verkehrsteilnehmer werden entweder weggeblinkt oder
beiseite geschoben. Er ist gegenüber kleineren Fahrzeugen unverwundbar und nur
darauf kommt es an.
Während er also mit seinem Wagen der Oberklasse durch die Landschaft pflügt,
das Handy immer am Ohr, vergißt und übersieht er alles im sich herum.
Hier ist jeder Versuch der Erziehung sinnlos bzw. lebensgefährlich.
Der Businessman ist absolut lernresistent und kann, wenn er aus seiner Traumwelt
gerissen wird, unvorhersehbar reagieren.
Trifft man auf einen Businessmann, dann hilft nur volle Deckung.
Gruß,
Marc